Droht dem A380 jetzt doch das Aus?

Die Zweifel mehren sich, dass Airbus sein A380-Programm einstellen muss. Denn Qantas hat ihre Bestellung über acht Doppelstöcker-Jets bei Airbus storniert und greift lieber zu Dreamlinern. Und die IAG, die Interesse an weiteren A380 zeigt, setzt Airbus preislich stark unter Druck. Schließlich will auch Emirates abspringen.

Der A380 war seinerzeit als vierstrahliges Großraumflugzeug des europäischen Flugzeugherstellers Airbus mit zwei durchgehenden Passagierdecks mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht worden. Der Tiefdecker ist mit einer Kapazität von bis zu 853 Passagieren das größte in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt. Heute aber gilt der Riesenvogel für Airbus unterm Strich als große Enttäuschung; denn bis heute erreichen die Bestellungen für den Riesenvogel nur etwa ein Viertel dessen, was der europäische Flugzeugbauer prognostizierte, als er das Project A380 vor mehr als einem. Jahrzehnt vorstellte. Heute gilt der Riesenvogel nicht mehr als besonders effizient. Deswegen schwenkte die australische Qantas um und bevorzugt im vorliegenden Fall Boeings 787-9. Qantas betreibt bereits zehn A380 und acht „Dreamliner“.

Ob Airbus, in dessen Orderbüchern aktuell noch 79 A380 zu finden sind, auch an die IAG die gewünschten A380 jemals ausliefern wird, ist eine weitere Frage. Zwar stellte  IAG-Chef Willie Walsh in Aussicht, dass British Airways die B 747-Flotte durch die Doppelstöcker ersetzen könnte. Allerdings sei dafür notwendig, dass der Flugzeugbauer die Preise ändere, sprich, für die IAG sehr günstig macht. Aktuell steht der Doppelstöcker mit 446 Mio. Euro in den Preiskisten. Dabei gibt Airbus ohnehin schon Rabatte um die 50 %. Scharfer Wind bläst dem A380-Programm zudem von Qatar Airways und Emirates entgegen. Die Kataris sind mit den Preisen ebenfalls nicht einverstanden und aus Dubai kommen Signale, dass der größte A380-Betreiber Emirates. Das Luftfahrtunternehmen aus den VAE will die letzten 36 Doppelstöcker nicht mehr haben. Der Auftrag soll in wesentlich effizientere und modernere A350 gewandelt werden. Quelle: Qantas / Emirates / IAG / DMM