Effizientester Astra aller Zeiten

Nun also auch Opel mit einem Update: Das Facelift des neuen Astra findet weniger im Exterieur statt als unter der Haube. Unterm Strich soll der Neuling der effizienteste Astra aller Zeiten sein mit bis zu 21 % weniger CO2-Ausstoß als das Vorgängermodell. Die Antriebe von Limousine (Fünftürer) und Sports Tourer (Kombi) bestehen ausschließlich aus hoch effizienten Dreizylindern.

 

Das Opel Astra Update bietet technisch vieles, was heute möglich ist. Hier der Sports Tourer, ein typischer Vertreter der Flottenfahrzeuge. Foto: G. Zielonka

Vor 83 Jahren erlebte der Opel Astra seinerzeit als „Kadett“ seine Geburt. Seitdem ist er im C-Segment eine feste Größe. Das Update, das die Rüsselsheimer DMM vorab präsentierten, ist eine von mehreren Weltpremieren auf der IAA. Optisch ist der geliftete Astra kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Sein größter Vorteil im heiß umkämpften Kompaktwagensegment: Er ist bereits bestellbar und noch in 2019 zu haben.

Dass Opels zweitwichtigstes Volumenmodell (Deutschlandchef Ulrich Selzer), das insbesondere als Sports Tourer mehrheitlich bei Firmenfuhrparks zu finden ist, digitaler wird, ist logisch und ein Muss. So spendieren die Rüsselsheimer dem Astra-Facelift das 8 Zoll-Infotainment-System aus dem Insignia, das, verbunden mit einem Smartphone den Wagen internettauglich macht. Und die Instrumentierung wird, wenn auch nicht vollständig, teildigitalisiert. Die Kunden können unter den Ausstattungslinien Edition, GS Line, Elegance, Ultimate und als Sondermodell „120 Jahre“ wählen. Ulimate bedeutet nichts anderes als Vollausstattung. Aber selbst die scheint ihre Grenzen zu haben; denn unser Ultimate hatte noch manuelle Sitzeinstellung. Anzunehmen ist, dass die Kunden noch mehr als bisher den Wagen mit den AGR-Sitzen (bisher 2/3) ordern. Und auch die teuren LED-Matrix-Scheinwerfer – bisherige Bestellrate 33 % – dürften noch mehr Freunde finden, zumal dann, wenn die Aufpreise dafür etwas gesenkt werden.

Der „neue“ Der Kombi ist mit 4,70 m Länge nicht gerade klein. Dafür aber sehr praktisch und er ist ein wahrer Lademeister: Bis zu 1.630 l Gepäck fasst der Wagen bei umgeklappten Rücksitzen, 420 l mehr als die Limousine. Auf Wunsch, also gegen Aufpreis, öffnet und schließt die Kombi-Heckklappe elektrisch und reagiert auf einen Fußschwenk unter der Schürze.

Laut Thomas Suhany, Director Compact Segment Vehicles, sind alle Motoren von Grund auf neu entwickelt mit größten CO2-Fortschritten. Freilich sind es eine Aggregate-Generation, die noch nicht aus dem Baukasten von Konzernmutter PSA stammt. Fünf der insgesamt sieben angebotenen Antriebskombinationen unterbieten sogar die magische 100 Gramm-Marke beim CO2-Ausstoß je gefahrenem Kilometer. Zusammen mit den ebenfalls neu entwickelten Getrieben setzt der Opel Astra Maßstäbe in Sachen niedriger Emissionen und fährt so an die Spitze der Kompaktklasse, so Suhany.

Keine Vierzylinder mehr. Dafür aber hochmoderne Dreizylinder – 1,2 l Benziner mit 81 kW/110 PS,  96 kW/130 PS und 107 kW/145 PS, zwei 1,5 l-Diesel mit 77/kW/105 PS und 90 kW/122 PS). Moderne Technologien zur Emissionsminimierung wie Benzinpartikelfilter und SCR-Kat beim Diesel (Selective Catalytic Reduction) sorgen dafür, dass schon heute alle Motoren des neuen Astra die künftige Euro 6d-Norm erfüllen. Alle neuen Vollaluminium-Triebwerke verfügen serienmäßig über die kraftstoffsparende Start/Stop-Funktion.

Der bei vernünftiger Fahrweise sehr niedrige Kraftstoffverbrauch der Selbstzünder (wenn man es nicht krachen lässt), in der Praxis 4 bis 4,5 l/100 km) ist für Mobilitätsmanager und deren Kraftstoffbudgets höchst angenehm. Bis zu 21 % sparsamer sollen alle fünf Triebwerke sein. Und das auch seinen Grund in einer verbesserten Aerodynamik.  So zahlt sich kaut Opel die intensive Entwicklungsarbeit im Windkanal aus: Mit einem cw Wert von 0,255 gehört der Sports Tourer zu den Kombis mit dem niedrigsten Luftwiderstandswert überhaupt; der Fünftürer führt mit dem beinahe selben cw-Wert (0.26) die Klasse der Fließheck-Kompakten an. Damit ist der neue Astra eines der aerodynamischsten Fahrzeuge auf dem Markt.

Wir empfanden die neuen Dreizylinder als sehr gelungen; denn sie bieten vergleichsweise lebendige Fahrleistungen. Und auch der Fahrkomfort ist sehr ordentlich. Dafür sorgen u.a. neue Stoßdämpfer. Optional gibt’s weiterhin das Dynamik-Fahrwerk mit strafferen Dämpfern, einer noch direkteren Lenkung und einer fahraktiven Watts-Link-Hinterachse an Bord.

Bereits die Basismotorisierungen verfügen jetzt serienmäßig über Sechsgang-Schaltgetriebe. Das ist sehr exakt und lässt sich geschmeidig bedienen. Zum geringeren Verbrauch und hohen Komfort tragen auch ein neues stufenloses Automatikgetriebe sowie eine sanft schaltende, reibungsreduzierte Neunstufen-Automatik bei. Letztere ist ein Genuss; es schaltet exakt und stets unmerklich, je nach Anforderung des Straßenprofils und gewünschtem Tempo.

Während verständlich ist, dass es eine OPC-Sportversion nicht mehr geben wird, wohl der Klimadiskussion geschuldet, fiel dazu im Gegensatz auch die umweltfreundliche und saubere Erdgasversion dem Rotstift zum Opfer. Laut Opel waren die CNG-Verkaufszahlen in Deutschland einfach viel zu niedrig.

Feine Zutaten. Schon bisher bietet der Astra ein Portfolio an hochmodernen Features und Assistenzsystemen, das in dieser Fahrzeugklasse seinesgleichen sucht – allen voran neben dem adaptiven blendfreien IntelliLux LED Matrix-Licht kommen beim Neuling nun als weitere Option extra sparsame LED-Scheinwerfer hinzu, die lediglich 13 Watt verbrauchen. Leider ebenfalls nur gegen Aufpreis zu haben sind die Hightech-Frontkamera sowie eine Rückfahrkamera. Erstere ist kleiner und durch den schnelleren Prozessor noch leistungsfähiger als bisher. So erkennt sie nun auch Fußgänger. Die in Verbindung mit dem neuen Infotainment-System Multimedia Navi Pro erhältliche digitale Rückfahrkamera ist ebenfalls leistungsstärker und zeigt das Bild schärfer an.

Bestens vernetzt sind Astra-Kunden mit den Apple CarPlay und Android Auto kompatiblen Systemen Multimedia Radio, Multimedia Navi und Multimedia Navi Pro. Das Top-of-the-Line-Gerät Multimedia Navi Pro verfügt über einen 8“-Farb-Touchscreen. Es lässt sich individualisieren und wahlweise auch per Sprachsteuerung bedienen. Connected Navigation-Services machen die Reise entspannter. Die Navigationsansicht selbst erscheint mit neu gestalteten Symbolen in einem moderneren Look. Gleiches gilt für die Instrumentenanzeige: Fahrer blicken im neuen Opel Astra erstmals auf einen digitalen Tacho. Jederzeit auf der sicheren Seite sind Astra-Fahrer und -Passagiere mit dem Notrufsystem eCall. Quelle: Opel / DMM