Elektroauto genauso schnell betanken wie Verbrenner

In wenigen Jahren werden batterieelektrische Autos genauso schnell ihre Akkus laden können wie ein heutiger Tankvorgang mit den umweltschädlichen Verbrennern dauert. Aus dem Reich der Mitte erreichte uns die Nachricht, dass der chinesische Hersteller GAC mit seinem neuen Elektroauto Aion V tatsächlich Stromladezeiten erreicht, die bei nur noch 8 Minuten liegen. Das ist in etwa die Zeit, die man an einer traditionellen Tankstelle steht, um klimaschädliches Benzin oder Diesel zu tanken.

Das rein elektrische Crossover Aion V des chinesischen Autobauers GAC lässt sich binnen 8 Minuten aufladen. Die innovative Graphiten-Batterie macht's möglich. Foto GAC

Chinesischen Wissenschaftlern ist ein Durchbruch bei der Batterieforschung gelungen – mit der Graphen-Technik. Die basiert auf einem elektrisch gut leitfähigen Kohlenstoff und soll das bisherige Reichweitenproblem der Akkus lösen. Bisher war Graphen sehr teuer, nun soll die neuartige 3DG-Produktionstechnologie der Chinesen dem abhelfen. Wie das Unternehmen meldet, erzielte die GAC Group den Durchbruch bei der auf Graphen basierenden Schnelllade-Batterietechnologie.

Das Problem bei der Graphen-Technik war bisher, dass sie enorm teuer ist, das neue "schwarze Gold" soll bis vor Kurzem noch mehrere hundert Euro pro Gramm gekostet haben. Nun sagt GAC, mit seiner 3DG-Produktionstechnologie (dreidimensionales Graphen) seien die Herstellungskosten um 90 % gedrückt worden.

Graphen ist eine Form von Kohlenstoff, bei dem die Moleküle in einer charakteristischen Wabenstruktur miteinander verbunden sind. Prinzipiell gilt Graphen bei Wissenschaftlern als ein sehr guter elektrischer und thermischer Leiter. Graphen ist extrem leicht, chemisch stabil, nicht schädlich und es reagiert flexibel mit einer großen Oberfläche auch für Batterieanwendungen. Hinzu kommen seine umweltfreundlichen und nachhaltigen Eigenschaften.

Das erste Fahrzeugmodell Aion V mit der neuen Batterie wird im September in Produktion gehen. Tatsächlich sollen die Schnelllade-Qualitäten des neuen Crossovermodells überzeugend sein. Binnen knapp 8 Minuten war der leere Akku zu 80 % geladen. Das Spitzenmodell schafft mit der innovativen eine Reichweite von bis zu 1.000 km.
Ferner gibt GAC an, dass die Batterie des Aion V selbst bei ständiger Aufladung mit maximaler Kapazität unter optimalen Temperaturbedingungen bis zu 1 Mio. km lang halten soll. Im direkten Vergleich mit den in Deutschland verfügbaren Spitzenmodellen Tesla Model S oder Porsche Taycan wirkt deren Batterietechnologie altbacken und viel zu langsam. Das am schnellsten ladende Modell soll angeblich Hyundais neuer Inoniq 5 mit 800 Volt-System und einer Ladezeit von 20 Minuten sein.

Auch in Deutschland wird an der Graphen-basierten Batterie geforscht. So arbeitet die deutsch-estnische Firma Skeleton Technologies (Großröhrsdorf bei Dresden) zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technik (KIT) an einer "SuperBatterie" auf Graphen-Basis, die angeblich nur 15 Sekunden zum Volladen benötigt. Der Schlüssel dafür soll in einer Skeleton-Entwicklung namens "Curved Graphene" liegen, mit der laut dem Unternehmen die Eigenschaften von Ultrakondensatoren (hohe Leistung, lange Lebensdauer) in eine Graphen-Batterie integriert werden können. "Die SuperBatterie könnte zum Gamechanger für die Automobilindustrie werden", hofft Skeleton-Chef Taavi Madiberk. Quelle: https://www.gac-motor.com/en/index / KIT / DMM