Emirates fliegt weiterhin nach Moskau und St. Petersburg

Sir Tim Clark, Chef von Emirates, sagt, die Fluggesellschaft werde weiterhin nach Russland fliegen, es sei denn, ihr Eigentümer, die Regierung von Dubai, untersagte ihr dies. Die VAE stehen bekanntermaßen nicht auf der Seite des Westens und lassen den Schlächter Putin in der Ukraine morden, vergewaltigen, zerstören und Millionen in die Flucht treiben. „Wenn uns gesagt wird, wir sollen nicht mehr nach Russland fliegen, werden wir aufhören, sofern uns nichts anderes gesagt wird, werden wir weitermachen“, sagte Sir Tim Clarke der BBC.

Nahezu alle großen internationalen Fluggesellschaften haben sich aus Russland zurückgezogen, nachdem westliche Länder seit Beginn des mörderischen Angriffskrieges gegen die Ukraine umfassende Sanktionen verhängt hatten. Emirates ist eine der wenigen Fluggesellschaften, die nach wie vor noch Flüge nach Moskau und St. Petersburg anbieten.

Auf die Frage, ob die Fluggesellschaft ihre Position überdenken würde, sagte Emirates-Präsident Sir Tim, dass „es nicht seine Entscheidung war“, sondern eine Entscheidung, die die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) treffen würde.

Neben der Beförderung von Passagieren transportiert die Fluggesellschaft auch Fracht, darunter humanitäre Güter, Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter, die nicht auf der Sanktionsliste stehen.

Sir Tim fügte hinzu, es sei wichtig zu erkennen, dass die russische Bevölkerung möglicherweise nicht am Krieg in der Ukraine teilnimmt. Jedoch weiß man, dass aktuell die Mehrheit der russischen Bevölkerung hinter ihren mordenden und vergewaltigenden Soldaten steht. Clark weiter: „Wir kümmern uns um Menschen, die hier am Rande des Hauptproblems stehen, und so sieht es wahrscheinlich die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate.“ Die VAE sowie Saudi-Arabien haben Aufrufe westlicher Regierungen zurückgewiesen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
Auch Abu Dhabi hat die wirtschaftlichen Beziehungen zu Moskau nicht abgebrochen. Es war neben China und Indien eines von nur drei Ländern, das sich im Februar bei einer Abstimmung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen enthalten hatte, die russischen Mörder in der Ukraine zu verurteilen. Sie enthielt sich auch bei einer Abstimmung in der Generalversammlung am 07. April über den Ausschluss Russlands aus dem UN-Menschenrechtsrat. Geschäft geht den VAE über Moral und Anstand.

Seit Ausbruch des Krieges ist Moskau mit einer Flut beispielloser Sanktionen konfrontiert, darunter Verbote für russische Flugzeuge, den Luftraum und Flughäfen in den USA, der EU, Großbritannien und Kanada zu benutzen. Internationale Flüge russischer Fluggesellschaften wurden aufgrund der Sanktionen stark eingeschränkt. Die nationale Fluggesellschaft Aeroflot hat aufgrund der Sanktionen alle internationalen Flüge mit Ausnahme der Verbindungen in die weißrussische Hauptstadt Minsk eingestellt. Zu allem Übel hat der Kreml verfügt, dass die über 700 westlichen Passagierjets, die westlichen Leasinggebern gehören, konfisziert werden. 

Sir Tim glaubt, dass der Krieg in der Ukraine langfristige Auswirkungen auf die globale Luftfahrtindustrie haben könnte, insbesondere wenn Russland vom Westen aus der Weltwirtschaft ausgeschlossen wird. Der Krieg der Russen wird wohl Nachteilen für beide Seiten haben, die russische wie die westliche Wirtschaft, so Clark. Und er wird Auswirkungen auf die Luftfahrt-Branche mit sich bringen. 

Emirates meldet trotz hoher Ölpreise eine starke Nachfrage. Die Fluggesellschaft gibt die Mehrkosten  an die Verbraucher weiter, indem sie den Ticketpreisen einen Treibstoffzuschlag hinzugefügt hat. Auf die Buchungen haben sich die verteuerten Tarife aber bisher nicht ausgewirkt. Die Menschen seien bereit, die Preise zu zahlen, die Emirates verlangen muss, um ihre gestiegenen Betriebskosten zu decken, betonte Sir Tim.

Die International Air Transport Association (IATA) hat davor gewarnt, dass sich die finanzielle Gesamtleistung der Luftfahrtindustrie im Jahr 2022 aufgrund der Herausforderung höherer Ölpreise wahrscheinlich verschlechtern wird. Düsentreibstoff macht etwa ein Viertel der Kosten einer Fluggesellschaft aus. 

In den letzten sechs Monaten ist es Emirates gelungen, dank „stürmischer“ Nachfrage wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Die Fluggesellschaft erwartet in diesem Jahr einen verbesserten Jahresgewinn, nachdem sie im Geschäftsjahr 2020-2021 einen Verlust von 5,5 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Die Regierung von Dubai hat Emirates 3,1 Mrd. US-Dollar als staatliche Hilfe überwiesen, um den Carrier vor dem Grounding zu bewahren. Tim Clark sagte, die Fluggesellschaft wolle nun aufgrund der boomenden Reisenachfrage 3.000 bis 4.000 Kabinenbesatzungen und zusätzliche Piloten einstellen. Nur ein Problem gebe es derzeit: Wollte Emirates alle Maschinen fliegen lassen, bräuchte es mehr fliegendes Personal. Und das fehlt zurzeit. Quelle: BBC News / DMM