Emirates: Gab es eine Beinahe-Katastrophe über Afrika?

Der Golf-Carrier Emirates widerspricht Berichten, wonach eine ihrer Boeing 777-300-Großraumjets am vorigen Sonntagabend 24. März 2024, hoch über dem Himmel Afrikas in einen potenziell katastrophalen Beinaheunfall verwickelt gewesen sein soll. Das behauptet die Zivilluftfahrt- und Flughafenbehörde CAAA des kleinen abtrünnigen ostafrikanischen Staates Somaliland.

Am Himmel über Afrika soll es am Sonntag, 24. März 2024, angeblich zu einem Beinahezusammenstoß zwischen einer Emirates B 777-300 ER und einer B 737 MAX der Ethiopian Airlines gekommen sein. Der Golfcarrier aus Dubai dementiert den Vorfall. Foto: Emirates

Der mutmaßliche Vorfall wurde über einen Account auf der Social-Media-Seite X (ehemals Twitter) ans Licht gebracht, die angeblich von der Zivilluftfahrt- und Flughafenbehörde CAAA des kleinen abtrünnigen ostafrikanischen Staates Somaliland betrieben wird. In dem Bericht wird behauptet, dass der Emirates-Flug EK722, der von Nairobi (Kenia) nach Dubai unterwegs war, beinahe mit einer Boeing 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines kollidierte, die zwischen Addis Abeba und Bengaluru unter der Flugnummer ET690 flog.

Nach Angaben der somalischen Luftfahrtbehörde CAAA hatten Fluglotsen in Mogadischu die beiden Flugzeuge versehentlich auf Kollisionskurs in genau derselben Höhe gebracht. Eine Kollision in der Luft konnte nur vermieden werden, behauptete die CAAA, weil es ihren erfahrenen Fluglotsen gelang, den Piloten der 737 der Ethiopian Airlines schnell auf eine Höhe von 39.000 Fuß zu bringen, nur wenige Augenblicke bevor sich die Flugbahnen der beiden Flugzeuge gekreuzt hätten.

Das in Dubai ansässige Unternehmen Emirates hat den Bericht energisch dementiert und in einer Erklärung festgestellt: „Emirates kann bestätigen, dass es während des fraglichen Datums und der fraglichen Uhrzeit zu keinem Vorfall in der Nähe eines Flugzeugs kam, der die Sicherheit des Flugzeugs über dem Luftraum beeinträchtigt hätte.“ Alle Emirates-Flugzeuge seien mit Funktionen ausgestattet, um während des Betriebs einen sicheren Abstand zu anderen Luftfahrzeugen einzuhalten.

Somalilands CAAA nutzte den mutmaßlichen Vorfall, um die Fähigkeiten der Fluglotsen in Mogadischu zu verunglimpfen. Somaliland hatte sich 1991 zum unabhängigen Staat erklärt und damit von Somalia getrennt. Mogadischu bestreitet die Souveränität von Somaliland. Kein anderes Land  mit Ausnahme von Taiwan habe bis heute Somaliland offiziell als unabhängigen Staat anerkannt. Berichten zufolge hat Addis Abeba Somaliland Anfang dieses Jahres eine Beteiligung an der Flaggschiff-Fluggesellschaft Äthiopien Airlines versprochen, um den Zugang zum Hafen Berbera am Roten Meer im Golf von Aden zu sichern. Quelle: X / DMM