Erste Geschäftsreise ins All

Das Raumfahrt-Unternehmen Virgin Galactic hat seinen ersten Passagier ins Weltall geschickt, genau genommen mit Beth Moses eine Frau. Noch in 2019 soll der offiziell erste Trip mit „Weltraumtouristen“ ins All erfolgen. Der Ticketpreis: 200.000 US-Dollar mit einer Anzahlung von 20.000 US-Dollar.

Eine erste "Touristin" flog mit Virgin Galactic ins All. Foto: Marc Greenberg - Virgin Galactic

Die Virgin Galactic, LLC ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen und Teil der Virgin Group. Es wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, sub-orbitale Raumflüge für Weltraumtouristen anzubieten. Des Weiteren sollen orbitale Weltraumflüge und wissenschaftliche Missionen durchgeführt werden.

Das Flugzeug ist für sechs Passagiere mit zwei Piloten (SpaceShipTwo und White Knight Two) ausgelegt. White Knight Two transportiert das SpaceShipTwo bis auf eine Höhe von 16 km. In dieser Höhe wird es abgekoppelt und beschleunigt mit seinem Raketenmotor um schließlich bis zur Kármán-Linie (100 km) vorzudringen. Die Zeitspanne zwischen dem Start des White Knights bis zur Landung des Spaceships beträgt zirka 3,5 Stunden. Die Schwerelosigkeit hingegen dauert ungefähr sechs Minuten. Passagiere haben während dieser Zeit die Möglichkeit, sich von ihren Sitzen abzuschnallen.

Der SpaceShipTwo absolvierte bereits im Dezember den ersten Testflug, bei dem lediglich die beiden Piloten an Bord waren. Beim zweiten Testflug durfte nun am Freitag, 22. Februar 2019, auch Beth Moses, Raumfahrtingenieurin bei Virgin Galactic, mit auf diesen (nur kurzfristig) schwerelosen Höhenflug. Beth Moses machte diesen Testflug mit, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Kundenerlebnis im Raumflugzeug aussehen wird. Sie durfte ihren Platz auf dem Passagiersitz einnehmen und wurde so zum ersten Fluggast, der in einem kommerziellen Raumfahrzeug fliegt. Auf dem vorherigen Testflug wurden Dummy-Passagiere eingesetzt, um ein Flug mit mehreren Gästen an Bord zu simulieren. Unternehmensgründer Gründer Richard Branson hofft, den ersten Trip ins All mit Weltraum-Touristen an Bord Mitte 2019 durchführen zu können. Aber ab wann die ersten Flüge genau verfügbar sind, wurde von Virgin Galactic noch nicht kommuniziert.

Dass die Reise ins All nicht ganz ungefährlich ist, bewies ein tödlicher Unfall am 31. Oktober 2014. Da stürzte der SpaceShipTwo-Prototyp VSS Enterprise bei einem Testflug ab. Pilot Pete Siebold konnte sich schwerverletzt per Fallschirm retten, Co-Pilot Mike Alsbury kam ums Leben. Grund für den Absturz war das Luftbremssystem („Feather“) des SpaceShipTwo, dass zu früh eingesetzt wurde. In Folge dessen brach das Flugzeug in der Luft auseinander. Video: https://www.youtube.com/watch?time_continue=111&v=kmPG0Hqhay8 Quelle: Viregin Galactic / DMM