ETIAS verzögert sich bis 2025

Die Europäische Union hat bestätigt, dass sich die Einführung des neuen europäischen Reiseinformations- und -genehmigungssystems ETIAS (European Travel Information and Authorisation System) für Nicht-EU-Besucher weiter bis zum Frühjahr 2025 verzögern wird.

Die Situation heute: Bürger von Ländern, die nicht zur Europäischen Union (EU) gehören, dürfen in vielen Fällen dennoch ohne Visum in den Schengenraum einreisen. Genau genommen sind es derzeit 61 Länder, die nicht Mitglied der EU sind, aber dennoch visumfreien Reisebestimmungen folgen. Bürger dieser Länder dürfen für eine Reise oder zu geschäftlichen Zwecken für 90 Tage in den Schengenraum einreisen. Während dieser 90 Tage ist es den Besuchern nicht erlaubt, eine Arbeit aufzunehmen oder zu studieren, aber sie können sich an geschäftlichen oder touristischen Aktivitäten beteiligen.

ETIAS. Sicherheitsbedenken der letzten Jahre  bezüglich Terrorismus und der Flüchtlingskrise (seit Beginn des Flüchtlingsstroms 2015 nach Europa, unter den sich zig Tausende Kriminelle und vormalige IS-Kämpfer gemischt haben) machen ein besseres Grenzmanagement erforderlich. Die EU hat kontinuierlich ihr Ziel erklärt, Reisen innerhalb ihrer Grenzen sicherer zu machen.. Gelungen ist das in Teilen nicht.  

Um die die Sicherheitsanliegen zu berücksichtigen, hat die EU-Kommission eine Lösung vorgelegt – ETIAS. Die Abkürzung steht für European Travel Information and Authorization System (Europäisches Reiseinformations- und  genehmigungssystem). Das vollständig elektronische System erlaubt die Reise in den Schengen-Raum und registriert gleichzeitig die Besucher aus Ländern, die kein Visum benötigen. Es ist dem US-amerikanischen System für eine Reisegenehmigungen ESTA sehr ähnlich, das vergleichbare Ziele verfolgt.

Die gesetzlichen Verfahren, die ETIAS durchlaufen muss, haben 2016 begonnen. Es wird erwartet, dass das System ab 2025 in Kraft tritt.
ETIAS wird jeden Antragsteller einem gründlichen Sicherheitscheck unterziehen, um festzustellen, ob dieser in den Schengenraum einreisen darf. Bei Bürgern aus Ländern, die kein Visum für Reisen innerhalb der EU von bis zu 90 Tagen benötigen und keinen langen Beantragungsprozess für ein Visum durchlaufen müssen, stellt ETIAS sicher, dass sie kein Sicherheitsrisiko darstellen. Das Reisegenehmigungssystem wird Daten erfassen, notwendige Informationen über die Besucher verfolgen und aktualisieren, um zu entscheiden, ob es sicher ist, sie in den Schengenraum einreisen zu lassen.

ETIAS soll Sicherheitsbedenken durch ihr Informations- und Datenerfassungssystem beträchtlich senken. Das System wird erkennen, ob jemand in irgendeiner Weise eine Bedrohung für die Sicherheit der Länder des Schengenraumes darstellt. Das kann dazu führen, dass einer Person die Einreise verweigert wird, um zu verhindern, dass die Bedrohung in die EU gelangt. Es geht grundsätzlich darum, sich um ein Problem zu kümmern, bevor es überhaupt eines ist.

Der neue Zeitplan sieht vor, dass EES im Herbst 2024 endlich in Betrieb gehen kann und ETIAS im Frühjahr 2025 folgen soll. Zuvor war die Einführung von ETIAS für 2024 geplant, ursprünglich war jedoch die Inbetriebnahme für 2021 geplant. Sobald ETIAS eingeführt ist, müssen Besucher von außerhalb der EU, die derzeit den Status der Befreiung von der Visumpflicht haben, einschließlich Reisende aus dem Vereinigten Königreich und den USA, eine ETIAS-Genehmigung beantragen, um 30 europäische Länder zu besuchen.

TIAS-Antragsteller zahlen eine Gebühr von 7 € über eine offizielle Website oder App. Nach der Bewilligung ist jedes ETIAS drei Jahre lang oder bis zum Ablaufdatum des Reisedokuments gültig. EES wird das derzeitige manuelle Stempelsystem für Reisepässe in der EU durch ein elektronisches Registrierungssystem ersetzen. Quelle: EU / DMM