Europas meist verkaufter Hybrid erscheint rundum erneuert

Unter den Top Ten-Hybriden in Europa ist der Toyota Auris unangefochtene Nr. 1 bei den Verkaufszahlen. Im vorigen Jahr wurden 70.146 Einheiten verkauft. Für den deutschen Markt ist das Kompaktmodell im C-Segment (untere Mittelklasse) für den Kölner Importeur ein sehr wichtiges Volumenmodell, ob als fünftüriges Schrägheckmodell oder als Kombi (Sport Tourer). Kunden hier zu Lande können aus einem umfangreichen Motorenportfolio aus Hybrid-, Diesel- und Benzinantrieben wählen. Im gewerblichen Segment sind die Hybride und Diesel die Favoriten.

Macht eine gute Figur, der neue Toyota Auris. Foto: GZ

Das überarbeitete Modell startet am 12. September mit neuen Ausstattungsvarianten und einem erweiterten Sicherheitspaket. Wir haben den Neuling in und um Brüssel herum gefahren.  

In Deutschland dürfte der Auris zu gut 45 % als Geschäftswagen zugelassen werden, betrachtet man ausschließlich den relevanten Flottenmarkt, so landen dort 33 % aller Auris. Die Firmenklientel bevorzugt den Auris zu 50 % in der Dieselvariante, zu 39 % den Hybrid. Vier von zehn Kunden stellen sich den Kombi in die Firma. Über alle Verkäufe gesehen, also gewerblicher und privater Markt, vereint der Hybrid 45 % der Verkaufszahlen auf sich. Für die beiden Diesel (1.6 D-4D und 1.4 D-4D) werden 11 bzw. nur 3 % Verkaufsanteil erwartet. 73 % der Kunden werden voraussichtlich zur Ausstattung Comfort greifen. Im ersten vollen Verkaufsjahr 2016 sollen 18.500 Einheiten auf die deutschen Straßen kommen.  

Fünf Jahr kennen wir den Auris nun schon. Als dessen Hybrid-Ausgabe Premiere feierte, war Toyota der erste und einzige Automobilhersteller, der im C-Segment drei verschiedene Antriebsvarianten anbieten konnte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Mittlerweile hat sich die Toyota Vollhybrid-Technologie am Markt durchgesetzt. Wir sind die jüngste Ausgabe gefahren und können bestätigen, dass der sich Auris Hybrid bemerkenswert leise bewegen lässt, jedenfalls in der Anfangsphase, wenn’s rein elektrisch zugeht. Schaltet sich der Benziner dazu, ist das sehr wohl zu vernehmen und erst recht, wenn man dann Gas gibt. Dabei wirkt der Otto-Motor schon etwas arg angestrengt. Beim sanften Dahinsegeln aber ist der Wagen ein Genuss.

Unbestritten bietet der Auris Hybrid ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis. Und mit einem Durchschnittsverbrauch nach NEFZ von 3,5 l/100 km und einer CO2-Emission von lediglich 79 g/km zeichnet er sich nicht nur durch günstige Betriebskosten aus, sondern beschert den Kunden in vielen Ländern auch deutliche Steuervorteile; Anmerkng: wir haben ca. 4,5 l gebraucht. Aktuell ist mehr als die Hälfte aller in Westeuropa verkauften Auris Modelle mit einem Hybridantrieb ausgerüstet, Tendenz steigend. Seitdem diese Antriebsvariante für das Kompaktmodell angeboten wird, konnte Toyota mehr als 200.000 Einheiten absetzen. Heute ist der Auris das meistverkaufte Hybridfahrzeug in Europa.

Bei der Überarbeitung des Fahrzeugs hat der Hersteller fünf Schwerpunkte gesetzt: das Design, die wahrnehmbare Qualität, den Hybridantrieb – da sind wir uns jetzt nicht ganz so sicher, denn in der PK sagte Projekt Director Auris Toyota European Projects Toshio Kanei, dass am Hybridantrieb nichts gegenüber dem Vorgängermodell verändert worden ist –, die Sicherheitsausstattung und das Motorenangebot. Die Benziner lassen wir mal außen vor, weil sie im gewerblichen Segment keine Rolle spielen. Ersetzt wird jedenfalls 2,0 Liter-Turbodiesel durch ein 1,6 l-Dieselaggregat. Und umfassend überarbeitet worden ist der kleine 1,4 l-Diesel. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6.

Design. Es blieb bei der grundlegenden Karosserieform. Vorn fallen die beiden Chromspangen ins Auge, die sich ausgehend vom nun auffälligeren Marken-Logo über die gesamte Fahrzeugbreite erstrecken. Die obere Spange betont den Verlauf der Motorhaube, während die untere dem Verlauf der Frontschürze folgt und schließlich in den Bereich der scharf geschnittenen LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht mündet. Unterhalb des kräftiger ausgebildeten Stoßfängers verläuft der untere Kühlergrill nun über die gesamte Breite der Front. Das verschafft dem Auris optisch mehr Breite und einen entschlossen Auftritt. In der Seitenansicht schaffen die neue Front und das neue Heck längere Überhänge, die das Design insgesamt ausgewogener erscheinen lassen. Die untere Hälfte des Heckbereichs wurde ebenfalls komplett neu gestaltet und betont den kraftvollen Auftritt. Der tief heruntergezogene Stoßfänger weist an seinen Flanken Reflektoren auf, die das Heck ebenfalls breiter wirken lassen. Eine schmale horizontal verlaufende Chromleiste rundet das Design ab. Die Heckleuchten mit LED-Lichtleiter-Technologie verleihen dem Auris eine unverwechselbare und repräsentative Licht-Signatur.  

Interieur. Auffallend sind die wertigeren Oberflächen, die überarbeitete Armaturentafel, ein 7 Zoll Touchscreen und ein neues, 4,2 Zoll großes TFT-Farbdisplay. Das Kombi-Instrument im Cockpit präsentiert sich im sportlichen Design und verfügt über zwei Rundinstrumente für Tacho und Drehzahlmesser, die das neue, 4,2 Zoll große TFT-Farbdisplay flankieren. Die Mittelkonsole fügt sich perfekt in die geschwungene Armaturentafel ein. Das einheitliche Finish und die dezent hinterleuchteten berührungsempfindlichen Bedienelemente schaffen eine elegante Atmosphäre. Die Armaturentafel und die Türverkleidungen sind mit einem einheitlichen Soft-Touch-Material bezogen, während die übrigen Oberflächen von einem strukturierten Finish geprägt werden.  

Zahlreiche Details wie die Belüftungsdüsen, die Türgriffe und die Peripherie des Schalthebels wurden neu gestaltet. Form, Farbe und Materialauswahl inklusive der Chrom-Applikationen sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. Hochwertige Sitzbezüge in neuem Design runden den gehobenen Eindruck ab und tragen ebenfalls zur gesteigerten Qualitätsanmutung im Innenraum bei.  

Fahrkomfort. Auch beim Fahrwerk hat sich etwas getan mit dem Ziel, das Handling und den Fahrkomfort weiter zu verbessern. Im Ergebnis sorgt die überarbeitete Vorder- und Hinterradaufhängung für eine höhere Wankstabilität, weniger Reibung, eine sanftere Dämpfung von Fahrbahnunebenheiten und einen insgesamt verbesserten Fahrkomfort. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten über 60 bis 80 km/h liefert die Lenkung nun auch eine klarere Rückmeldung.  

Antriebe: Aus dem Stillstand bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h kann der Hybrid besonders leise nur vom Elektromotor angetrieben werden. Zusammen leisten der 1,8 Liter VVT-i-Benzinmotor und der Elektromotor, die den Auris je nach Fahrsituation einzeln oder gemeinsam antreiben, bis zu 136 PS. Damit beschleunigt der Auris Hybrid in 10,9 s von null auf 100 km/h und erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Dabei stößt er im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen mit vergleichbarer Leistung nahezu keine Stickoxide (NOx) oder Partikel aus. Darüber hinaus lässt sich der Auris Vollhybrid im EV-Modus rein elektrisch und damit völlig emissionsfrei fahren. Die Reichweite beträgt dann abhängig vom Ladezustand der Batterie und der jeweiligen Fahrsituation bei einer Geschwindigkeit von maximal 50 km/h bis zu 2 km. Auch wenn der Hybrid im rein elektrischen Betrieb unschlagbar leise ist, so steht ihm der Diesel bei schneller Fahrt nur wenig nach. Man spürt, dass die Ingenieure bei der Absenkung des Geräuschniveaus im Innenraum mitgedacht haben.  

Im Auris feiert ein neuer Turbodiesel mit 1.598 cm3 Hubraum Premiere, der den 2,0 Liter Diesel ablöst. Der neue Selbstzünder leistet 112 PS und entwickelt zwischen 1.750 und 2.250 U/min ein Drehmoment-Maximum von 270 Nm. Damit erzielt der Auris 1.6 D-4D hervorragende Fahrleistungen. Mit einer CO2-Emission von nur 104 g/km und einem Durchschnittsverbrauch von lediglich 4,1 l/100 km verursacht der neue Selbstzünder deutlich geringere Betriebskosten, zumal die Service-Intervalle auf 20.000 km ausgedehnt wurden. Grundlegend überarbeitet wurde der 1.4 D-4D. Der kompakte Turbodiesel mit 1.364 cm3 Hubraum erfüllt wie alle anderen Motoren die Abgasnorm Euro 6, leistet 90 PS (66 kW) und stellt sein maximales Drehmoment nun 400 U/min früher zur Verfügung als das Vorgänger-Aggregat. Entsprechend liegen kraftvolle 205 Nm zwischen 1.400 und 2.800 U/min an. Bei Bedarf beschleunigt der Auris 1.4 D-4D in 12,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.  

Safety Sense. Mit „Toyota Safety Sense“ kommt nicht nur im Auris ein neu entwickeltes Bündel von Sicherheitstechnologien, um in möglichst allen Verkehrssituationen Unfälle zu vermeiden oder zumindest deren Folgen zu mildern. Alle Auris Modelle mit dem Sicherheitspaket verfügen über das Pre-Collision System sowie über den Spurhalteassistent. Um sowohl die Sicherheit als auch den Komfort für den Fahrer zu verbessern, wird der Auris zudem über den Fernlicht-Assistenten und über eine Verkehrsschilder-Erkennung verfügen. Quelle: Toyota / DMM