Fehler bei der Buchung werden richtig teuer

Im Rahmen einer Harmonisierung innerhalb der Lufthansa Group wird ab April 2019 auf Agency Debit Memos (ADM) der LH-Tochter Swiss eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro bzw. Schweizer Franken erhoben. Die Reisebranche dürfte alles andere als erfreut sein. Hinter den ADMs verbergen sich Strafzahlungen für (vermeintlich) fehlerhaft ausgestellte und/oder abgeflogene Flugtickets, welche die Fluggesellschaften den jeweiligen IATA-Lizenzagenturen (Reisebüros und Reiseveranstalter) belasten.

Die Lufthansa Group hat angekündigt, dass die Gebühren für die Ausstellung eines Agency Debit Memo (ADM) zum 01. April 2019 harmonisiert werden. Aktuell handhaben die Konzern-Airlines ihre ADMs hinsichtlich Höhe, Bearbeitungsgebühr oder Frequenz unterschiedlich zueinander – bei SWISS gab es bisher noch nicht einmal eine Bearbeitungsgebühr. Ab 01.04.2019 gilt: Bei SWISS wird eine ADM-Gebühr von 20 CHF je ADM. Beim Mutterhaus  Lufthansa wird diese Gebühr von aktuell 10 auf 20 Euro bzw. CHF erhöht. Bei Brussels Airlines wird die Gebühr von 15 auf 20 Euro/CHF erhöht. Bei Austrian Airlines wird die aktuelle Gebühr von 35 Euro/CHF vorerst belassen und später harmonisiert.

Künftig werden dafür Korrekturen für mehrere Tickets in einem ADM aggregiert; der Upload via BSPlink erfolgt einmal am Tag (außer bei Brussels Airlines, wo die ADM weiterhin einmal pro Monat zusammengefasst hochgeladen werden). Die grundsätzlichen ADM-Richtlinien bleiben unangetastet; die neue Gebührenstruktur wird mit der nächsten „Booking & Ticketing Policy“ der Lufthansa Group, die am 01. Februar publiziert wird, in Gang gesetzt. In der Mitteilung erklärt die Lufthansa Group, dass es ein Ziel für 2019 sei, die ADM-Problematik gemeinsam mit dem Vertrieb anzugehen, um künftig die generelle Anzahl ADMs zu reduzieren.

Die Reaktionen der Reisebranche auf die Ankündigung schwanken zwischen Frust und Resignation. Die neue Gebühr dürfte die Broker viel Geld kosten, aber nicht nur sie: Wenn eine Filiale oder ein unabhängiger Vertriebspartner einen Buchungsfehler begeht, wird das ADM natürlich weiter belastet. Unterm Strich muss sich die Reisebranche generell an höhere Kosten für Flugticketbuchungen gewöhnen, Buchungen, für welche sie in den meisten Fällen auch nicht kommissioniert wird. Quelle: Lufthansa / DMM