Fehlerhafte B 737 MAX verliert Kunden

Die B 737 MAX ist für Boeing alles andere als ein Glücksbringer. Nachdem divere Vorgänge im Nachgang der beiden Abstürze nagelneuer 737 MAX bekannt geworden sind, greift unter potenziellen Kunden die Unsicherheit immer mehr um sich. Jetzt hat die saudische Flyadeal bekannt gegeben, nicht zur B737 MAX zu greifen, wie ursprünglich geplant, sondern zu A 320neo-Jets.

 

Mit der Kehrtwende der Saudis hat der US-Flugzeugbauer eine wichtige Order für den Problemflieger verloren. Der Auftragsverlust liegt bei etwa 5 Mrd. USD. Flyadeal teilte am Sonntag, 07. Juli 2019 mit, dass der Carrier bis zu 50 der A320neo kaufen will. Nach Liste sind die Airbus-Jets etwa 5,5 Mrd. USD wert.

Unterdessen tauchen immer neue Probleme bei der B 737 MAX auf: So hat nun die europäische Luftfahrtbehörde EASA laut US-Nachrichtenagentur Bloomberg eine Liste mit fünf wichtigen Punkten erstellt, die Boeing angehen muss, damit die 737 Max wieder zugelassen wird. Einer davon betrifft den Autopiloten. Offenbar kann es Fälle geben, in dem er sich in Notfallsituationen nicht sofort ausschalten lässt. Das könnte bedeuten, dass die Piloten im Ernstfall nicht genügend Zeit haben, selbst einzugreifen. Noch ist nicht klar, ob und wie sich das auf die Zertifizierung der 737 Max auswirkt. Das hängt unter anderem davon ab, ob Boeing Änderungen am Autopilot vornehmen muss oder ob es andere Lösungen geben kann. Sollten Änderungen am Autopiloten nötig sein, könnte das den Wiedereintritt der Boeing 737 Max in den Markt weiter verzögern, da es sich um ein sehr komplexes System handelt. Experten gehen inzwischen davon aus, dass die B 737 MAX frühestens Anfang 2020 wieder eingesetzt werden kann.

Dieser Tage erst wurde bekannt, dass eingesetzte Testpiloten herausfanden, dass eine Fehlfunktion eines Mikroprozessors ebenfalls zu einem Sturzflug führen kann. Von der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA heißt es, man arbeite eng mit den Europäern zusammen. Quelle: Flyadeal / Bloomberg / DMM