Fehmarnsundbrücke künftig nur für Fußgänger und Radfahrer

In sechs Jahren sollen Autos und Züge durch den Ostseetunnel unter dem Fehmarnbelt rollen. Weniger Kilometer südlich wird anstelle der berühmten Fehmarnsundbrücke der Sundtunnel gebaut. Sind beide Kombinierte Bahn-/Straßentunnel betriebsbereit, verkürzt sich die Fahrzeit der Fernzüge zwischen Hamburg und Kopenhagen auf zweieinhalb Stunden. Die berühmte Fehmarnsundbrücke im Zuge der Vogelfluglinie wird zurzeit saniert und wird künftig nur für Radfahrer. Fußgänger und sehr langsame Fahrzeuge freigegeben sein.

Um die Planung auf deutscher Seite ging es in Großenbrode im Kreis Ostholstein bei einer Kommunalkonferenz. Nicht nur Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen zeigte sich dabei optimistisch, dass auch der Sundtunnel“ in diesem Jahrzehnt fertiggestellt sein wird. Vor allem dank beschleunigter Planungsverfahren gebe es Grund zu Optimismus, dass der Sundtunnel gegenüber dem Belttunnel zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland nicht ins Hintertreffen geraten werde, sagte Madsen vor gut 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunalpolitik, Verbänden sowie Verantwortlichen für die künftige Straßen- und Schienenanbindung. Geplant ist ein kombinierter Straßen- und Eisenbahntunnel. Die Kosten bezifferte die Bahn zuletzt auf 714 Mio. Euro. 

Die Instandsetzung der fast 60 Jahre alten Fehmarnsundbrücke läuft bereits. Noch in diesem Jahr werde mit dem Austausch der 80 Tragseile der Brücke begonnen, sagte Verkehrsminister Madsen. Die Kosten der Sanierung liegen bei 50 Mio. Euro. Die Brücke soll für Fußgänger, Radfahrer und langsame Fahrzeuge erhalten bleiben.

Dänemark habe bereits vor zwei Jahren mit dem Bau des 18 km langen Straßen- und Eisenbahntunnels zwischen Lolland und Fehmarn begonnen. Bis 2029 müssen auf deutscher Seite die Bahntrasse Lübeck-Puttgarden sowie die Bundesstraße 207 ausgebaut und eine 380-Kilovolt-Stromtrasse verlegt sein. 

ie Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Ute Plambeck, setzt auf schnellere Verfahren bei Planung und Bau der Schienenanbindung des Ostseetunnels. Auch die Genehmigungsfristen sollen beschleunigt werden. Ziel sei es, Express- und Regionalzüge zwischen Hamburg und Kopenhagen so schnell wie möglich über die künftige europäische Hauptverkehrsachse rollen zu lassen. Plambeck betonte, es werde während des Baus feste Bearbeitungsfristen für alle Beteiligten geben. Offene Fragen zwischen Bauherrn und Genehmigungsbehörden würden sofort oder innerhalb weniger Tage geklärt. Beteiligungsfristen blieben davon unberührt.

Die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf der Vogelfluglinie ist mit einem Staatsvertrag besiegelt. Und durch den Belttunnel und die entsprechenden Anbindungen wird nicht nur der Verkehr schneller, sondern es können sich auch endlich länderübergreifende Potenziale entfalten, die die Regionen näher zusammenwachsen lassen werden. Quelle: SH-Wirtschaftsministerium / DMM