Ferdinand K. Piëch schmeißt hin

Die Erklärung des Aufsichtsratspräsidiums der Volkswagen AG hat am Samstag abend eingeschlagen wie eine Bombe: Prof. Dr. Ferdinand K. Piëch hat sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrates sowie alle seine Aufsichtsratsmandate innerhalb des Volkswagen Konzerns mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Auch seine Ehefrau Frau Ursula Piëch hat alle ihre Aufsichtsratsmandate im Volkswagen Konzern mit sofortiger Wirkung niedergelegt.

Martin Winterkorn und Ferdinand K. Piëch, als sie noch Freunde waren. Jetzt haben Piëch und Ehefrau Ursula alle Ämter niedergelegt. Foto: Volkswagen AG

Wie der Konzern am Abend berichtete, hat das Präsidium des Aufsichtsrats der Volkswagen AG am Samstag, 25. April 2015 die Situation des Volkswagen Konzerns erneut eingehend diskutiert. Danach haben die Mitglieder des Präsidiums einvernehmlich festgestellt, dass vor dem Hintergrund der vergangenen Wochen das für eine erfolgreiche Zusammenarbeit notwendige wechselseitige Vertrauen (Piëch : Winterkorn) nicht mehr gegeben ist. Vor diesem Hintergrund hat Prof. Dr. Ferdinand K. Piëch sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrates sowie alle seine Aufsichtsratsmandate innerhalb des Volkswagen Konzerns mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Auch Frau Ursula Piëch hat alle ihre Aufsichtsratsmandate im Volkswagen Konzern mit sofortiger Wirkung niedergelegt.

Die Führung der Geschäfte des Aufsichtsratsvorsitzenden wird kommissarisch der Stellvertretende Vorsitzende Berthold Huber übernehmen. Huber wird auch die Aufsichtsratssitzung am 04. Mai 2015 und die Hauptversammlung am 05. Mai 2015 leiten.  

Unter der Leitung von Berthold Huber werden Vertreter der Anteilseigner und Arbeitnehmer den dann zur Wahl zu stellenden Vorsitzenden in vertrauensvoller Zusammenarbeit festlegen. Die Wahl des künftigen Vorsitzenden des Volkswagen Aufsichtsrats erfolgt auf Vorschlag der Kapitalseite.  

Nach Expertenmeinung sieht der Vorgang ganz nach einer Niederlage des VW-Patriarchen aus; dennoch ist die Tragweite der Formularende Formularbeginn Formularende Entscheidung für Europas größten Autobauer nicht abzusehen. Begonnen hatte die Geschichte mit der Bemerkung Piëchs, wonach er auf Distanz zu VW-Konzernchef Martin Winterkorn gegangen sei. Mit der öffentlichen Demontage durch Piëch gabe es auf einmal viele Fragezeihen hinter der Zukunft Winterkorns. Der war übrigens auch nicht in Shanghai zu sehen. Offiziell war er krank.

In den Tagen nach dem überraschenden Angriff Ferdinand Piëch zeigte sich aber, dass der Aufsichtsratsvorsitzende so leicht seinen Ziehsohn nicht abschießen konnte, wie ihm dies früher bei Winterkorns Vorgänger Bernd Pischetsrieder 2006 und bei Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (2009) gelungen war. Die Frage ist nun, ob es wirklich eine krachende Niederlage Piëchs ist oder ob noch ets zu erwarten ist. Quelle: Volkswagen AG / DMM