Fernbahntunnel in Frankfurt

Der im Zusammenhang mit dem Umbau des Bahnknotens Frankfurt/M. geplante Fernbahntunnel soll nach Angaben der Bundesregierung zwei Gleise haben. Die Kapazität des Fernbahntunnels soll bei mehr als zwölf Zugfahrten pro Stunde und Richtung liegen. Das geht aus der Antwort der Regierung (19/6681) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/6087) hervor.

Der Fahrzeitgewinn durch den Tunnel beträgt der Vorlage zufolge in Richtung Stadion (Mannheim, Mainz, Köln) etwa anderthalb Minuten, in Richtung Hanau etwa drei Minuten. Hinzu komme die Verkürzung der Haltezeit auf drei Minuten durch den Entfall des Richtungswechsels im oberirdischen Kopfbahnhof, sodass der mittlere Reisezeitgewinn bei etwa acht Minuten liege. "Da der Tunnel dem Deutschland-Takt noch nicht unterstellt ist und die konkrete bauliche Ausgestaltung und die Anschlüsse an das Bestandsnetz noch nicht feststehen, können zur Einbettung des Fernbahntunnels Frankfurt in den Deutschland-Takt noch keine Angaben gemacht werden", heißt es in der Antwort.

Grundsätzlich soll suw unterirische Führung in Frankfurt kein zweites Stuttgart 21 werden. Das Vorhaben ist weit weniger umfangreich und kostenintensiv. Letztlich werden auch vergleichsweise weniger ICE/IC dann nicht mehr im Frankfurter Hauptbahnhof Kopf machen müssen. Wie die Regierung weiter schreibt, soll der Fernbahntunnel zu einer zusätzlichen Beschleunigung des Schienenpersonenfernverkehrs (SPFV) u.a. auf der Strecke Mannheim-Fulda (-Berlin bzw. Hambrg)  führen und die Führung zusätzlicher SPFV-Linien durch den Knoten Frankfurt ermöglichen. Nach Alternativen zu einem Fernbahntunnel in Frankfurt gefragt, heißt es in der Vorlage: "Im Rahmen der verkehrlichen und wirtschaftlichen Optimierung des Knotens Frankfurt wird auch eine Lösung ohne Fernbahntunnel geprüft werden." Quelle: Bundestag / DMM