Finnair wankt: Stellenabbau unumgänglich

Finnair scheint es richtig schlecht zu gehen. Seit der Überflugsperre Russlands ist es vorbei mit den lukrativen Asienflügen. Das kostete bereits zahlreiche Jobs bei Management und Verwaltung. Aktuell setzt der Luftfhrtkonzern seinen 1.750 FlugbegleiterInnen in Finnland ein Ultimatum. Am Sonntag, 20.11.2022 und darauffolgenden Montag streikte zu allem Übel auch das Kabinenpersonal. n

Finnair-Chef Topi Manner passt Netzwerk und Strategie an die neue Weltlage an - und will die Kosten um 15 % senken, 200 Stellen brechen weg. Der Abbau trifft vorerst allein administrative Bereiche, Manner fordert aber von allen Personalgruppen im Konzern Beiträge zur Kostenreduktion ein.

"Mit einigen Arbeitnehmergruppen wurde ein Verhandlungsergebnis erzielt", teilte Finnair am Mittwoch in Helsinki mit. "Leider konnte keine Lösung mit dem Kabinenpersonal in Finnland gefunden werden." Daher werde Finnair "alternative Maßnahmen" prüfen.

Der Plan B ist schon ziemlich konkret: Finnair will auf Strecken nach Thailand und in die Vereinigten Staaten Kabinenjobs spätestens "Ende 2023" outsourcen - wenn sich die Flugbegleiter nicht doch auf Einsparungen, sprich Gehaltskürzungen, einlassen. Finnair beschäftigt in Finnland rund 1.750 Kabinenmitarbeiter. Das Outsourcing würde laut Finnair zu einem Abbau von bis zu 450 Arbeitsplätzen bei Stewardessen und Stewards führen. "Unser Ziel bleibt aber eine Verhandlungslösung mit unseren Kabinencrews über Kostensenkungen", sagte Manner. 

Finnair musste am Sonntag, 20.11.2022 und Montag wegen eines Streiks des Kabinenpersonals rund hundert Flüge streichen. Betroffen waren u.a. die Verbindungen von Helsinki nach München nd Frankfurt. Der Ausstnd war für 15 Uhr am Sonntag angekündigt worden und solle bis 15 Uhr am Montag dauern. 

Finnair leidet extrem unter russischen Luftraumsperren. Die Airline führt derzeit die meisten Asienlinien südlich an Russland vorbei. "Die Sperrung des russischen Luftraums hat erhebliche Auswirkungen auf die Fähigkeit von Finnair, Gewinne zu erzielen", teilte das Unternehmen mit. Quelle: Finnair /aero.de / DMM