Flughafen Düsseldorf: Viel Licht und viel Schatten

Der Flughafen Düsseldorf begrüßte in den NRW-Sommerferien über 2,8 Mio. Passagiere – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 61 %. Damit setzt sich die positive Entwicklung seit Ende der pandemiebedingten Reisebeschränkungen rasant fort, auch was die Anzahl der Starts und Landungen angeht (+ 40,5 %). Vom 24. Juni bis zum 09. August fanden am größten Airport Nordrhein-Westfalens insgesamt rund 21.850 Flugbewegungen statt. Indes geriet der DUS auch sehr in die negativen Schlagzeilen durch zum Teil katastrophale Verhältnisse bei der Abfertigung der Fluggäste.

„Die Reiselust der Menschen ist ungebremst, der dynamische Verkehrsanstieg stimmt uns weit mehr als zuversichtlich. Wir sind auf einem guten Weg und haben im Vergleich zur Vorkrisenzeit schon wieder eine ordentliche Flughöhe“, sagt Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Düsseldorf GmbH. „In dieser Urlaubszeit liegen wir bei etwas mehr als 70 % der Fluggastzahlen in den Sommerferien 2019.“ 

Besonders verkehrsreich waren das erste Ferienwochenende vom 24. bis 26. Juni und die letzten zehn Tage im Juli mit durchweg über 60.000 Passagieren täglich. Allein im Juli sind fast 1,9 Mio. Personen von und nach Düsseldorf geflogen. „Ein Rekordmonat seit Pandemiebeginn“, so Schnalke. „Doch unsere Freude wird leider getrübt durch verzögerte Prozesse und zum Teil erheblichen Wartezeiten für die Fluggäste bei Check-in, Sicherheitskontrolle oder Gepäckrückgabe aufgrund des europaweiten Personalmangels bei zahlreichen Dienstleistern der Passagierabfertigung.“ 

Angesichts der branchenweiten Engpässe im Luftverkehr hat der Flughafen Düsseldorf bereits vor Ferienbeginn auf die erwartbaren Folgen hingewiesen und im Rahmen seiner Möglichkeiten in der Haupturlaubszeit die verantwortlichen Partner am Airport tatkräftig unterstützt: Mit einer personellen Aufstockung der Servicekräfte durch Studierende, mit einer gezielten Umleitung der Passagiere und Entlastung bei der Wannenrückführung je nach Besetzung der Sicherheitskontrollen, mit einem eigenen Team aus qualifizierten Mitarbeitenden zur Beschleunigung der Gepäckausladung in Peakzeiten, mit umfänglichen, tagesgenauen Prognosedaten und mit einem Früh-Check-in ab 3:00 Uhr morgens. Nichtsdestotrotz kam es zu vielen unschönen Szenen. 

„Dennoch gibt es nichts schönzureden“, mahnt Schnalke. „Zeitraubende Verzögerungen und ungewohnt lange Wartezeiten – das ist nicht unser Standard und nicht unser Anspruch. Ich kann den Ärger vieler Passagiere absolut verstehen und mich nur noch einmal für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Aber zur Wahrheit gehört leider auch, dass die Rahmenbedingungen schwierig bleiben und die aktuelle Situation bis in den Herbst hinein anhalten wird.“ 

So erwartet der Düsseldorfer Airport mit über 1,8 Mio. Fluggästen im August annähernd hohe Passagierzahlen wie im Vormonat. Dabei ist nicht abzusehen, dass die personellen Engpässe bei den Systempartnern, insbesondere im Sicherheitsbereich, kurzfristig ausgeglichen werden können. „Aufgrund der verzögerten Prozesse bauen sich dann im Tagesverlauf häufig Flugverspätungen auf, die sich bis in die Nacht hineinziehen“, erklärt Schnalke. Abhilfe könnte hier die vom Airport im Rahmen der Kapazitätserweiterung beantragte flexiblere Nutzung des Start- und Landebahnsystems schaffen. 

Mit Blick auf die Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Airport sagt der Flughafen-Chef: „Wir stehen zu unserem Angebot, stärker in die Verantwortung zu gehen. Wenn sich wichtige Voraussetzungen für reibungslose Abfertigungsprozesse ändern, darf es nicht einfach ´Weiter so´ heißen. In Anlehnung an das Frankfurter Modell sind wir bereit, mit der Bundespolizei über eine Veränderung der Organisation und die Übernahme von Verantwortung zu reden.“ Quelle: DUS / DMM