Ford übernimmt VW's Elektrobaukasten

Volkswagen und Ford weiten ihre Zusammenarbeit aus, meldet der Wolfsburger Autokonzern. Über die Details sprechen Dr. Herbert Diess (CEO Volkswagen Konzern) und Jim Hackett (CEO Ford Motor Company) in einer Presse- und Investorenkonferenz mit anschließender Frage- und Antwortrunde am Freitag, 12. Juli 2019 um 8 Uhr EST / 14 Uhr MESZ im Andaz-Hotel in New York.

Konkret geht es darum, dass der deutsche und der US-Autobauer künftig auch bei der Elektromobilität und bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge eng zusammenarbeiten wollen. So werden die Wolfsburger den Amerikanern gegen eine Lizenzgebühr den Zugang um Modularen Elektro-Baukasten (MWB) anbieten. Auf dem MEB basieren künftig wohl alle E-Automobile des Volkswagenkonzerns und gegen vermutlich Gebühren in Millionenhöhe künftig such die Elektroautos von Ford. Denn Ford fehlt ein vernünftiges System bzw. eine Architektur, auf der E-Automobile kostengünstig produziert werden können.

Der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB) ist ein Baukastensystem für die Herstellung von Elektroautos, das Volkswagen derzeit entwickelt. Schon die Einführung des Modularen Querbaukastens (MQB) in die Autoarchitektur bedeutete 2012 einen tiefgreifenden technologischen Systemwechsel: An die Stelle des Plattformprinzips trat ein flexibler Baukasten, der den Fahrzeugbau noch effizienter macht. Der MEB wird hier der nächste große Schritt sein: Seit 2015 wird er entwickelt, um die Stärken des MQB weiter zu optimieren – in Hinblick auf die Elektromobilität.

Den MEB braucht es, weil er die Herstellung von e-Autos auf lange Sicht effizienter und folglich kostengünstiger macht – und es Volkswagen somit erlaubt, seine Produktion konsequenter auf die e-Mobilität auszurichten, um der immer stärker wachsenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nachzukommen. Bislang hat Volkswagen drei e-Konzeptfahrzeuge vorgestellt, die auf dem MEB basieren: den 2016 präsentierten e-Bus BUDD-e, den I.D., der beim Autosalon 2016 in Paris für Aufsehen sorgte – und den im Januar 2017 auf der Detroit Auto Show vorgestellten I.D. BUZZ, der eine Vision vom Bulli der Zukunft vermittelt. Laut Plan geht der ID 3 als Kompaktwagen auf Basis des MEB im Jahr 2020 in Serie.

Ford kann die Unterstützung durch VW gut gebrauchen, zumal der US-Autobauer in Europa massive Verluste schreibt und sechs Werke schließen wird (DMM berichtete). Seit einigen Monaten existiert bereits eine Zusammenarbeit beider Autobauer bei leichten Nfz. Quelle: DMM