Fraport hofft auf 2022

Fast 65 % weniger Fluggäste (im Vergleich zu 2019) zählte der Frankfurter Rhein-Main-Airport 2021. Nur 24,8 Mio. Passagiere, immerhin ein Plus von 32,2 % gegenüber dem Vorjahr, registrierte Fraport. Dank den gelockerten Reiserestriktionen nach dem dritten Lockdown im Mai 2021 erholte sich die Nachfrage deutlich. Überwiegend europäische touristische Verkehre belebten diese insbesondere während der Sommersaison.

Nur 24,8 Mio. Passagiere zählte der Frankfurter Flughafen 2021. Foto Fraport

Ab Herbst kamen dann auch wieder vermehrt interkontinentale Verkehre hinzu. Gegen Ende des Jahres schwächte sich die Erholung aufgrund der neuen Virusvariante Omikron wieder leicht ab. Passagiere aus Südafrika schleppten Omikron über das Einfallstor Frankfurt nach Deutschland ein.

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: „Auch im vergangenen Jahr war der Flughafen Frankfurt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv betroffen. Zwar haben sich die Passagierzahlen über das Jahr sukzessive weiter erholt und im Zeitraum von April bis Dezember im Vergleich mit 2020 sogar verdreifacht, doch sind wir noch weit vom Vorkrisenniveau von 2019 entfernt. Sehr erfreulich ist dagegen die Entwicklung der Fracht. Hier haben wir einen historischen Rekord erzielt, obwohl weiterhin Beilade-Kapazitäten auf Passagiermaschinen fehlten. Das unterstreicht: Trotz der aktuellen Herausforderungen bleiben wir eines der führenden Fracht-Drehkreuze in Europa.“
Die Zahl der Flugbewegungen stieg mit 261.927 Starts und Landungen gegenüber 2020 um 23,4 % (gegenüber 2019: minus 49,0 %). Die Summe der Höchststartgewichte wuchs um 18,9 % auf rund 17,7 Mio. Tonnen (gegenüber 2019: minus 44,5 %).

Gegenläufige Trends im Dezember. Im letzten Monat des Jahres 2021 verbuchte das Fluggastaufkommen gegenüber dem schwachen Vergleichsmonat 2020 ein Plus von 204,6 %  auf rund 2,7 Mio. Passagiere. Zwar bremsten steigende Inzidenzwerte und neue Reiserestriktionen durch die Ausbreitung der Omikron-Variante die allgemeine Nachfrage. Dennoch sorgten stärkere interkontinentale und Reiseverkehre über die Weihnachtsfeiertage insgesamt für eine Fortsetzung der seit Mai anhaltenden Erholung. Gegenüber Dezember 2019 lag das Passagieraufkommen in Frankfurt erneut bei mehr als der Hälfte des damaligen Niveaus (minus 44,2 %).

Mit 27.951 Starts und Landungen legten die Flugbewegungen gegenüber dem Vergleichsmonat 2020 um 105,1 % zu (gegenüber Dezember 2019: minus 23,7 %). Die Summe der Höchststartgewichte verzeichnete ein Plus von 65,4 % auf rund 1,8 Mio. t (gegenüber Dezember 2019: minus 23,2 %).

Ausblick auf das laufende Jahr: „Die Lage bleibt auch 2022 hochdynamisch. Niemand kann heute konkret vorhersagen, wie sich die Pandemie in den kommenden Monaten entwickeln wird. Damit einhergehende und vielfach leider uneinheitliche Reiserestriktionen werden der gesamten Luftfahrtbranche weiter viel abfordern. Trotz dieser Unsicherheiten blicken wir optimistisch nach vorne und erwarten ab dem Frühjahr erneut eine deutlich anziehende Nachfrage“, so Fraportchef Schulte.

Gemischtes Bild im internationalen Portfolio. An den internationalen Konzern-Flughäfen zeigte sich im Gesamtjahr 2021 ein gemischtes Bild. Mit Ausnahme von Xi’an in China verbuchten alle Standorte unterschiedlich hoch ausfallende Zuwächse gegenüber dem schwachen Vergleichsjahr 2020. Deutlich schneller erholten sich die Verkehre insbesondere während der Sommersaison an den touristisch geprägten Standorten. Im Vergleich mit dem Vorkrisenniveau von 2019 verzeichneten die Flughäfen im internationalen Portfolio weiterhin teils deutliche Rückgänge.

Das Passagieraufkommen am Flughafen im slowenischen Ljubljana stieg verglichen mit 2020 um 46,4 % auf 421.934 Fluggäste (gegenüber 2019: minus 75,5 %). Im Dezember zählte Ljubljana 45.262 Passagiere (gegenüber Dezember 2019: minus 47,1 %). Die brasilianischen Airports in Fortaleza und Porto Alegre verbuchten rund 8,8 Mio. Fluggäste, ein Plus von 31,2 % (gegenüber 2019: minus 43,2 %). Das Aufkommen im Dezember betrug rund 1,2 Mio. Passagiere (gegenüber Dezember 2019: minus 19,9 %). Das Fluggastaufkommen im peruanischen Lima legte auf rund 10,8 Mio. Passagiere zu (gegenüber 2019: minus 54,2 %). Lima verbuchte im Dezember rund 1,3 Mio. Fluggäste (gegenüber Dezember 2019: minus 32,7 %).
Die 14 griechischen Regionalflughäfen profitierten im vergangenen Jahr von wiederauflebenden Urlaubsreiseverkehren. Verglichen mit 2020 wuchs das Passagieraufkommen um mehr als 100 % auf rund 17,4 Mio. Fluggäste (gegenüber 2019: minus 42,2 %). Im Dezember verzeichneten sie zusammen 519.664 Passagiere (gegenüber Dezember 2019: minus 25,4 %). An den bulgarischen Twin Star-Airports Burgas und Varna stieg das Passagieraufkommen deutlich um 87,8 % auf rund 2,0 Mio. Fluggäste (gegenüber 2019: minus 60,5 %). Im Dezember zählten die beiden Flughäfen zusammen 66.474 Fluggäste (gegenüber Dezember 2019: minus 28,0 %).

Das Fluggastaufkommen am Flughafen Antalya in der Türkei erhöhte sich auf rund 22,0 Mio. Passagiere. Das ist ein Zuwachs von mehr als 100 % verglichen mit 2020 (gegenüber 2019: minus 38,2 %). Auch hier wirkten sich insbesondere touristische Verkehre in den Sommermonaten positiv aus. Antalya verzeichnete 663.309 Fluggäste im Dezember (gegenüber Dezember 2019: minus 23,9 %). Der Airport im russischen St. Petersburg verzeichnete 18,0 Mio. Passagiere, ein Plus von 64,8 % (gegenüber 2019: minus 7,9 %). Im Dezember lag der Wert bei 1,4 Mio. Fluggästen, ein Anstieg um 67,8 % (gegenüber 2019: plus 3,3 %).

Am Flughafen Xi’an in China setzte sich die begonnene Erholung im Laufe des Jahres zunächst fort. Ende 2021 brachen die Passagierzahlen aufgrund des strikten Lockdowns in der chinesischen Stadt erneut massiv ein. Das Aufkommen im Gesamtjahr betrug hier rund 30,1 Mio. Fluggäste. Das ist ein Rückgang von 2,9 % im Vergleich zu 2020 (gegenüber 2019: minus 36,1 %). Im Dezember sank das Aufkommen um 72,0 % auf 897.960 Fluggäste (gegenüber Dezember 2019: minus 76,2 %). Quelle: Fraport / DMM