Mit der Fusion, die die Europäische Kommission im März 2022 genehmigt hatte, entsteht ein klimafreundliches, europäisches Hochgeschwindigkeitsunternehmen für Bahnfernreisen zwischen Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Vorteil für Mobilitätsmanager und Geschäftsreisende: Künftig wird es ein gemeinsames Ticketing geben, ein gemeinsames Vielfahrer- bzw. Bonusprogramm, gemeinsam abgestimmte Fahrpläne u.a.m.. Ob die Hochgeschwindigkeitszüge auch das gleiche Farbschema erhalten wollen, steht noch nicht fest. Fakt aber ist, dass das Gemeinschaftsunternehmen Pläne verfolgt, künftig auch über Köln hinaus nach Frankfurt zu fahren. Zumindest wäre das für die Mehrsystem-Triebzüge e320 (von Siemens Mobility), wie sie zwischen London und Paris bzw. London-Amsterdam verkehren, möglich.
Gegründet wurde eine Holdinggesellschaft, an der SNCF Voyageurs (55,75 %), CDPQ (19,31 %), SNCB (18,5 %) und von Federated Hermes Infrastructure über Patina Rail LLP verwaltete Fonds (6,44 %) beteiligt sind. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen „Eurostar Group“ mit Sitz in Brüssel hält 100 % der Anteile an Eurostar International Limited (Eurostar) und THI Factory SA (Thalys), die weiterhin vollwertige
Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitzen in London bzw. Brüssel bleiben.
Die Aktionäre ernannten außerdem Jacques Damas, derzeit CEO von Eurostar, zum CEO des neuen Gemeinschaftsunternehmens. Er wird sich auf ein symmetrisches Exekutivkomitee bei Eurostar und Thalys stützen. Die Aktionäre von Eurostar und Thalys sind davon überzeugt, dass die Allianz die wachsende Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität befriedigen wird, indem sie die Entwicklung des Schienenverkehrs in Europa fördert. Ziel ist es, innerhalb von 10 Jahren 30 Mio. Passagiere pro Jahr (2019 waren es zusammen 18 Mio. Passagiere) unter einer einzigen Marke zu befördern.
Mit dem Verbund der beiden Hochgeschwindigkeitsbetreiber wird das größte internationale Hochgeschwindigkeitsnetz in Westeuropa angeboten. Der CEO betonte, in den kommenden Jahren eine ehrgeizige Umweltpolitik verfolgen zu wollen. Quelle: SNCF / DMM