Genfer Autosalon 2021 abgesagt

Der Automobilsalon in Genf, die jeweils erste Automesse eines Jahres in Europa mit mehr oder weniger strategischer Bedeutung, ist abgesagt. Der Veranstalter, die Stiftung GIMS „Salon International de l’Automobile“, hat am Montag, 29. Juni 2020, beschlossen, 2021 keine „Geneva International Motor Show“ (GIMS) zu veranstalten. Die Autoshow hätte vom 04. Bis 14. März stattfinden sollen.

Genf Palexpo: Auch 2021 wird es keinen Autosalon geben. Der wurde soeben abgesagt. Foto: Palexpo

Komitee und der Stiftungsrat der Automesse haben beschlossen, den Salon 2021 sausen zu lassen. Hintergrund ist u.a. eine Umfrage unter den Autoproduzenten, die mehrheitlich abgewunken haben. Sie haben mehrheitlich kein Interesse an einer Neuauflage der Autoshow, heißt es in der Aussendung, vielleicht wieder 2022. Damit wird die IAA 2021 in München die bedeutendste Automesse Europas und vermutlich der ganzen Welt.

Der Automobilsektor befindet sich zurzeit in einer schwierigen Phase und die Aussteller brauchen Zeit, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen, so die Mitteilung weiter. Außerdem sei unsicher, ob die gesundheitliche Situation die Organisation einer Veranstaltung mit mehr als 600.000 Besuchern und 10.000 Journalisten im nächsten Frühjahr erlaubt.
Der Stiftungsrat hat empfohlen, den Salon an das Ausstellungs- und Kongresszentrum Palexpo zu verkaufen. Auf diesem Messegelände mit gut 100.000 m2 Ausstellungsfläche fand die Messe bisher in den ersten März-Tagen eines Jahres statt. In den letzten Jahren aber litt die Schweizer Messe wie auch alle anderen internationalen Automessen unter einem schmerzhaften Aussteller- und Besucherschwund. Zudem monierten viele Teilnehmer die exorbitant hohen Preise, wie sie z.B. die Hotellerie zu Messezeiten verlangte.

Der Vizepräsident des Stiftungsrates Gims und Auto-Schweiz-Präsident François Launaz äußerte sich zur Absage des Autosalons Genf für 2021 und gab einen Ausblick auf künftige Durchführungen der für die Schweiz bedeutenden Messe. Vor allem die Zubehöraussteller leiden am meisten unter den für den diesjährigen Salon entstandenen Kosten ohne entsprechende Messegeschäfte und haben deshalb bereits bekanntgegeben, dass sie 2021 nicht nach Genf kommen würden. Rund 70 % wollten absagen. Auch der VW-Konzern mit all' seinen Marken hatte schon wissen lassen, als Aussteller am Salon 2021 nicht aufzutreten. Generell spürte der Stiftungsrat der Messe, dass die meisten deutschen Autohersteller erst einmal abwarten wollen, wie sich die IAA am neuen Veranstaltungsort München entwickeln wird, bevor sie eine Entscheidung für eine Präsenz an der Geneva International Motor Show (Gims) fällen.

In diesem März war die GIMS unter den ersten Ausstellungen, die wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden waren. Die Stiftung hätte also die Messe 2021 ohne Einnahmen aus diesem Jahr organisieren müssen. Einen Kredit der öffentlichen Hand in Höhe von 16,8 Mio. Schweizer Franken (15,7 Mio. Euro), der diese Lücke hätte schließen können, schlug der Stiftungsrat jetzt aus. Lieber soll die Shau an Palexpo veräußert werden. Verhandlungsbasis is ein Preis von 15 Mio. Franken. Dieser setzt sich aus fünf Jahren Nettogewinn à 2 Mio. CHF sowie einem Goodwill von 5 Mio. CHF zusammen. Im Endeffekt geht es uns darum, alle aufgelaufenen Schulden zu begleichen und die bereits von den Ausstellern bezahlten Standmieten für 2020 zurückzuerstatten. Sollte sich der Verkauf zerschlagen, ist nicht auszuschließen, dass der Salon 2019 tatsächlich der letzte war. Quelle: GIMS / DMM