Geschäftsreisen global weitgehend ausgebremst

Das Auswärtige Amt hat zahlreiche individuelle Reisewarnungen für einzelne Länder auf seiner Website aufgelistet. Danach sind z.B. Geschäftsreisen für deutsche Staatsangehörige nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht möglich. Und wegen der auch in Deutschland stark steigenden Corona-Infektionszahlen gilt die Bundesrepublik für etliche Länder als Risiko-Gebiet bzw. als No go für alle touristischen und geschäftlichen Reisen.

Immer mehr Reisebeschränkungen machen Geschäftsreisen weltweit beinahe unmöglich. Amsterdam z.B. ist ein Corona-Hotspot, vor dessen Besuch gewarnt wird. Foto: wikimedia

Dienstreisen nach Skandinavien sind wie folgt möglich: Schweden: ja. Dänemark: ja. Finnland nur mit triftigen Gründen und auch dann mit der Maßgabe, dass man sich auf jeden Fall in eine 14-tägige Quarantäne begeben muss. Ausnahme: Man weist einen freiwilligen Coronatest vor, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Norwegen lässt Dienstreisen unter der Voraussetzung zu, dass man zwangsweise in eine zehntägige Quarantäne geht.

UK und Irland: Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland ist von COVID-19 besonders stark betroffen. In den Regionen North West, North East, Yorkshire and The Humber in England, in Schottland, Wales und Nordirland beträgt die Inzidenz mehr als 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb diese zu Risikogebieten eingestuft wurden. Regionale Schwerpunkte sind insbesondere Greater Manchester, Leicester, Luton, Northampton, die West-Midlands, West-Yorkshire und der Westen von Schottland (Glasgow, East und West Dunbartonshire sowie Renfrewshire und East Renfrewshire), North und South Larnakshire. Für alle Einreisenden in das Vereinigte Königreich gilt grundsätzlich die Pflicht zu einer elektronischen Anmeldung vor Einreise. Für London gilt: Es ist Pflicht eine Atemschutzmaske zu tragen, wenn man öffentliche Verkehrsmittel nutzt, sowie in Taxis und in allen Geschäften, Supermärkten und öffentlichen Räumlichkeiten, inklusive Kinos, Museen und Gallerien. Maskenpflicht herrscht auch in allen Restaurants, Bars und Pubs.Für Irland gilt die Empfehlung, unmittelbar nach der Einreise sich zwei Wochen möglichst wenig im Lad zu bewegen. Island verlangt zwei verpflichtende  Corona-Tests oder eine 14-Tages-Quarantäne.

Frankreich ist mit Paris und weiten Teilen des Landes problematisch. Am Sonntag, 04. Oktober 2020, fiel für die französische Hauptstadt und die angrenzenden Regionen die Entscheidung zur Ausrufung des maximalen Alarmzustands. Paris ist damit für Business Traveller ein No go. Ähnlich sieht es im Süden des Landes aus.

Im Fall Belgien werden aktuelle Corona-Tests für Reisende aus Bayern, Baden-Württemberg, aus Köln, Düsseldorf und Hannover verlangt.

Die Niederlande sind weiterhin stark von der Corona-Pandemie betroffen. In den Provinzen Nordholland, inklusive Amsterdam, Südholland, inklusive Den Haag und Rotterdam, Utrecht, Nord Brabant, Groningen, Gelderland, Flevoland, Drenhe, Overijssel und Friesland liegen die Inzidenzen derzeit bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb diese Landesteile zu Risikogebieten eingestuft wurden. Infolgedessen warnt auch das Auswärtige Amt vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Niederlande, mit Ausnahme der Provinzen Zeeland und Limburg.“

Tschechien: Das AA warnt vor nicht notwendigen Reisen nach Tschechien aufgrund hoher Infektionszahlen. Das Nachbarland ist inzwischen stark von COVID-19 betroffen. In allen Landesteilen einschließlich der Grenzregionen zu Deutschland sind die Infektionszahlen zuletzt stark gestiegen. Innerhalb von 5 Tagen nach Einreise ist ein COVID-19-PCR-Test durchzuführen und dem örtlich zuständigen Hygieneinstitut vorzulegen. Alternativ kann auch ein in einem anderen EU-Land vorgenommener Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, dem örtlich zuständigen Hygieneinstitut unmittelbar nach Einreise vorgelegt werden. Bis zur Vorlage des Testergebnisses besteht Quarantänepflicht und Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Für Polen gilt: Die Einreise aus allen benachbarten EU-Mitgliedstaaten ist ohne Einschränkungen möglich. Es gelten ähnliche Hygienevorschriften wie in Deutschland.

Ungarn hat seine Grenzen für alle Ausländer dicht gemacht. Gewisse Ausnahmen gelten für Geschäftsreisende.

USA: Die Vereinigten Staaten haben Deutschland auf einer Warn-Skala von eins bis vier auf Stufe drei gestellt. Der gesamte Schengenraum gilt als Risikogebiet. Aufgrund der Ausbreitung von COVID-19 und damit einhergehenden Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr sowie Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wird vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die USA weiterhin gewarnt.

Australien und Neuseeland verweigern jegliche Einreisen aus Europa. Die Golfstaaten verlangen vor der Einreise negative Testergebnisse.

China vergibt zurzeit keine Visa für Ausländer, sondern nur kostenpflichtige Sondergenehmigungen . Grundsätzlich müssen sich auch deutsche Geschäftsreisende in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

Japan hat ein generelles Einreiseverbot für alle Europäer erlassen. Nur Besitzer einer Dreimonats-Aufenthaltserlaubnis dürfen ins Land und auch nur dann, wenn sie negative getestet sind.

Südkorea hat seine Grenzen ebenfalls dicht gemacht. Ausnahmen gelten  für  Personen, die aus einem "wichtigen geschäftlichen, humanitären oder akademischen Grund" ins Land müssen. Dazu muss man aber erst eine Genehmigung bei der Botschaft in Deutschland beantragen. Und die wird eher selten erteilt.

Südamerika: Nach Brasilien und Mexiko dürfen Geschäftsreisende aus Deutschland zu jeder Zeit. Es werden keine Listen mit Risikogebieten geführt. Anders Argentinien und Chile: Wer geschäftlich nach Argentinien will, muss zwangsweise in eine 14-tägige Quarantäne. Chile hat seine Grenzen für alle Ausländer dicht gemacht.

Afrika. In die meisten Ländern des Schwarzen Kontinents können deutsche Geschäftsreisende ohne jeder Behinderung reisen. Äthiopien und Kenia verlangen aber aktuelle negative Corona-Tests. Quelle: Auswärtiges Amt / DMM