Geschäftsreisende fliegen auf die Bahn

Seit Januar ist die Zahl der Geschäftsreisenden bei der schwedischen Staatbahn SJ AB um über 120.000 auf 1,5 Mio. gestiegen. Das ist eine Steigerung von 8 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Mai war der Anstieg mit 14 % sogar noch größer.

Die Schwedische Bahn SJ AB meldet einen Ansturm von Geschäftsreisenden in den ersten fünf Monaten des Jahres 2015. Foto: Erik Svensson

Der Fokus der skandinavischen Businesstraveller liegt dabei auf der Möglichkeit, während der Fahrt zu arbeiten, was im Flugzeug so gut wie unmöglich ist und beim Autofahren ohnehin nicht funktionieren kann. Abnders als in Deutschland ermutigen immer mehr Unternehmen ihre dienstreisenden Mitarbeiter deshalb, mit dem umweltfreundlichen Zug zu fahren. Das größte Wachstum zeigte sich im Bereich der großen Ballungsräume, wo auch schnelle Zugverbindungen dominieren. Dabei ergaben sich folgende Zuwächse: Nässjö - Lund, 204 %; Malmö - Nässjö, 113 %; Stockholm - Oslo, 54 %; Malmö - Uppsala, 51 %; Göteborg - Helsingborg, 41 %.

SJ (Statens Järnvägar) lautete die Bezeichnung für die ehemalige schwedische Staatsbahn, welche bis 1990 das Monopol im gesamten schwedischen Schienenverkehr hatte und bis in die 1990er Jahre auch die Schieneninfrastruktur verwaltete. Bis zum 1. Januar 2001 existierte die SJ als unternehmerisch tätige Behörde. Seitdem trägt die in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Personenverkehrssparte der ehemaligen Bahnbehörde den Namen SJ AB. Sie bewältigt einen guten Teil der Fernverkehre auf den Hauptstrecken. Letztere sind teilweise für Geschwindigkeiten bis 250 km/h ausgebaut, tatsächlich gefahren werden aber maxial 200 km/h. Quelle: Lokreport / SJ / DMM