Glück im Unglück bei Havarie eines Frecciarossa

In Rom entgleiste am frühen Freitagnachmittag, 03. Juni 2022, nahe dem Serenisima-Tunnel der schiebende Triebkopf eines Frecciarossa-Hochgeschwindigkeitszug der Trenintalia. Zum Glück kam keiner der 230 Fahrgäste, darunter viele Geschäftsreisende, zu Schaden.

Der Frecciarossa 9311 hatte Turin um 8.50 Uhr verlassen und sollte im 712 km entfernten Neapel um 15.03 Uhr eintreffen. U.a. befuhr der Zug die für Tempo 400 km/h ausgebaute Schnellfahrtrassen, darunter auch die Direttissima zwischen Mailand und Rom. Um 13.59 Uhr hatte der Zug den Hauptbahnhof von Rom (Roma Termini) verlassen und fuhr gerade in den Tunnel am Bahnhof Prenestina im Osten Roms ein, als der schiebene Triebkopf am Nordportal des Serenissima-Tunnels entgleiste und gegen die Tunnelwand prallte. Die elf Waggons zwischen den beiden Triebköpfen blieben auf den Schienen. Die Fahrgäste bemerkten kurz vor dem Unfall ein ungewöhnliches Schwanken des Zugverbands. Es gab keine Verletzten. 

Zahlreiche Einsatzkräfte befreiten die Passagiere aus den Waggons.  Sie mussten etwa 1 km durch den Tunnel marschieren, um ins Freie zu gelangen. Die Hochgeschwindigkeitstrasse ist im Bereich der  Unfallstelle gesperrt, die Züge werden  noch am Wochenende über andere alternative Strecken umgeleitet. Der Unfall hatte unmittelbare Folgen für den Zugverkehr auf den italienischen Schnellstrecken, die i.d.R. durchgehend mit Tempo 300 km/h befahren werden. Insbesondere auf dem Abschnitt zwischen Neapel und Rom kam es durch die Umleitungen zu  Verspätungen von bis zu 90 Minuten. Die schnellsten Züge benötigen für die Fahrt vo Turnin nach Neapel nur knapp mehr als 5 Stunden. Quelle ANSA / DMM