Hyundai schnappt sich Asiana Airlines

Der Hyundai-Konzern, zweitgrößter Südkoreas hinter Samsung, übernimmt die Kontrolle über die zweitgrößte südkoreanische Airline Asiana. Die in finanziellen Nöten steckende Fluggesellschaft dürfte damit gerettet sein.

Die koreanische Asiana Airlines gehört künftig zum Hyundai-Konglomerat. Foto: wikimedia

Die südkoreanische Asiana Airlines - Mitglied der Star Alliance - kämpft seit Monaten ums Überleben. Besonders drückend sind einerseits ein Schuldenberg in Höhe von 8,3 Mrd. USD  und andererseits die harte Konkurrenz durch immer mehr Low-Cost-Airlines im asiatischen Raum. Der aktuelle Hauptaktionär Kumho Industrial - Asiana Airlines wurde 1988 von der Kumho Asiana Group gegründet – der nicht für einen Abbau der Schuldenlast einstehen wollte, schrieb im April 2019 seinen Anteil von 31,05 % der Aktien zum Verkauf aus. Nun scheint eine Lösung gefunden zu sein.

Das ebenfalls südkoreanische Industriekonglomerat Hyundai Development wurde als „prioritärer Bieter“ vor weiteren Interessenten auserkoren. Hyundai Development ist Teil der  Hyundai Group, die mit der Hyundai Kia Automotive Group weltweit große Erfolge feiert, die aber auch im Bereich der Schifffahrt (Werften, Handelsschiffe), des Eisenbahnbaus, dem Baugeschäft, Aufzügen, im Retailing und noch weiteren Industrien tätig ist. Hyundai Development hat mit dem Börsenmakler Mirae Asset Daewoo ein Konglomerat gebildet, das 2,5 Mrd. USD für die Anteile und die Managementrechte an Asiana sowie neu herauszugebende Aktien ausgeben will. Die Summe soll teils für den Schuldenabbau als auch für Investitionen in neue Geschäftsfelder genutzt werden.

Abschlägig beschieden wurde das Angebot eines Konsortiums mit Aekyung, Muttergesellschaft von Südkoreas größter Lowcost-Fluggesellschaft Jeju Air.

Asiana besitzt eine Flotte mit 81 Maschinen, darunter sechs A350-900 (15 sind bestellt und weiter neun des Typs A350-1000) und sechs Airbus A380. Die Airline bedient über 90 Ziele, darunter auf der Langstrecke auch europäische Hubs wie Frankfurt, London-Heathrow oder Paris-CDG.

Spannend am Deal mit Hyundai ist insbesondere eine Aussage von Chung Mon Gyu, Vorsitzender von Hyundai Development. Gegenüber der Zeitung „Korea Herald“ sagte er, die  Übernahme von Asiana sei ein weitere Schritt auf dem Weg, Mobilitätsanbieter im Bereich Luftfahrt werden zu wollen. Nach Automobilen und großen Frachtschiffen hat Hyundai damit auch in der Luftfahrt die Finger im Spiel. Quelle: Korea Herald / Hyundai / DMM