IAG-Chef Willi Walsh hört auf

William Matthew Walsh (58), früherer Verkehrspilot, Ex-Chef von British Airways und seit 24. Januar 2011 Chief Executive der International Airlines Group (IAG), gibt seinen Posten am 26. März 2020 auf. Und mit Wirkung zum 30. Juni 2020 tritt er in den Ruhestand.

Auch seine Rolle im Aufsichtsrat der Airline-Gruppe will er am 26. März aufgeben, teilt die IAG mit. Nachfolger wird Iberia-Chef Luis Gallego, der den spanischen Carrier seit 2014 führt. Wer bei Iberia das Ruder in die Hand nimmt, soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Walsh tritt zu einem Zeitpunkt von der Bühne ab, als der IAG der Verlust der EU-Fluglizenzen droht, im Extremfall auch für die irischen und spanischen Tochterfirmen (Aer Lingus, Vueling), falls es nach der Übergangsfrist zum Jahresende kein Abkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union oder einseitige Ausnahmeregeln gibt. Als 2019  schon einmal ein No-Deal-Brexit nahte, hatte die EU-Kommission den Standpunkt vertreten, IAG habe nach dem Austritt der Briten als Unternehmen aus einem Drittstaat keinen Anspruch auf die Lizenz. Die Holding sitzt zwar formell in Madrid, wird aber bislang aus London geführt und die Mehrheit des Kapitals gehört Eignern von außerhalb der 27 verbleibenden EU-Staaten, darunter Qatar Airways, die 20 % an IAG-Anteilen hält.

Obwohl die IAG vergleichsweise gute Zahlen vorlegen kann (2019 beförderten die Mitgliedsairlines rund 118 Mio. Passagiere, Iberia und Vueling legten jeweils mit 7 bzw. 6 % kräftig zu) verkündete sie im November 2019, beim Ausbau ihres Flugangebots und ihren Gewinnplänen in den kommenden Jahren auf die Bremse treten zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Walsh Zuletzt hatte Walsh die Übernahme der spanischen Air Europa angekündigt. Der IAG-Konzerngewinn aber schrumpfte nach den Streiks bei der Tochter British Airways im Sommer 2019. Quelle: IAG / DMM