Kopenhagen: klimaneutral und fast ohne Autos

Im Autoland Deutschland undenkbar, eine umwelt- und klimafreundliche Stadt weitgehend ohne Autos. In Kopenhagen ist man weit fortschrittlicher: Die dänische Metropole ist auf gutem Weg die erste klimaneutrale Hauptstadt der Welt zu werden. Das Konzept: Energieversorgung fast nur mit Windrädern und Solarpaneelen auf Dächern und Häuserfassaden, 100 % Fernwärmeversorgung aller Haushalte durch Müllverbrennung in einer innovativen Anlage, perfekt funktionierender ÖPNV, Autoverbot in der gesamten Innenstadt, Rückbau der meisten Pkw-Stellplätze und ein massiver Radwegeausbau.

 

In Deutschland mag man sich eine klimafreundliche Stadt ohne Autos gar nicht erst vorstellen. Hier fehlt schlicht und einfach die Intelligenz und der Wille, es auch nur zu versuchen. Nach wie vor werden die Verkehrsflächen zum allergrößten Teil dem Auto geopfert. Die Bevölkerung in Kopenhagen (620.000 Einwohner) denkt da ganz anders. Sie steht mit überwiegender Mehrheit hinter den Plänen der Stadtplaner und der Stadtverwaltung. Deren Ziel: Schon in drei Jahren  soll Dänemarks Hauptstadt klimaneutral sein.

Fährt man mit dem Zug (oder auch Auto) nach Kopenhagen oder ist im Landeanflug auf den Airport, sieht man hunderte wenn nicht tausende von Windkraftanlagen, deren Turbinen, angetrieben vom Ostseewind, den Großteil der elektrischen sauberen Energie für die Metropole liefern. Aktuell sind es 77 %. Und anders als in Deutschland, wo die Bürger die weltweit höchsten Strompreise bezahlen müssen, schaffen es die Dänen mit ihrer Art der Energiewende den Strom zu einem Viertel des deutschen Preises anzubieten. Dazu tragen u.a. immer mehr große Gebäudetrakte bei, die weitgehend energieautark sind, weil ihre Fassaden aus Solarmodulen bestehen, und so der Strom, den sie benötigen selbst produzieret wird.
Zudem sind bereits 98 % der Haushalte der Stadt an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Wäre kommt aus einer modernen Müllverbrennungsanlage, die augenblicklich 72.000 Haushalte mit Wärme und Strom versorgt, und deren Rauch/Abgase vor dem Ausstoß in die Luft gereinigt werden.

Der Individualverkehr wird aus der Innenstadt verbannt. Statt Autos nur noch ÖPNV und Fahrräder. Die Dänen geben dem Fahrrad absolute Vorfahrt. Eigens für die Zweiräder werden Schnellradwege gebaut. Pkw-Parkplätze verschwinden aus dem Zentrum und die wenigen, die übrig bleiben, werden sehr sehr kostspielig. Bemerkenswert auch, selbst dasWasser im Hafen ist inzwischen so sauber, dass darin gebadet wird.  Und es gibt sogar einen Unterwassergarten.

Kopenhagen soll ein Modell für andere größere Städte sein, deshalb kommen auch so viele Besucher aus aller Welt – u.a. aus China und den USA. Und deutsche Städteplaner? Quelle: Københavns Kommunes hjemmeside / DMM