Kopenhagens Ex-Flughafenchef soll Ordnung in BER-Abläufe bringen

Es braucht dringend einen Profi, der den Betrieb am BER, seit nunmehr fast 14 Monaten in Betrieb, aus den Turbulenzen befreien kann, ist sich die Gesellschafterversammlung der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) einig. Lösen könnte das Problem der frühere Kopenhagener Flughafenchef Thomas Hoff Andersson. Der Däne wird aller Wahrscheinlichkeit nach am Dienstag, 14.12.2021 vom Kontrollgremium unter Vorsitz des FBB-Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg Simon in das neue Amt berufen.

Mit der Ernennung des 44-jährigen Dänen wird das dreiköpfige Management – Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung der FFB, Personalgeschäftsführer Michael Halberstadt und dann Hoff Andersson – wieder komplett. Andersson ist Vize-Nordeuropachef des internationalen Bodendienstleisters Menzies. Der Berliner Wunschkandidat verantwortete von April 2019 bis August 2020 den Betrieb am drittgrößten indischen Flughafen Bangalore Airport, zuvor war er sieben Jahre lang Direktor am Flughafen Kopenhagen.

Die vorletzte Aufsichtsratssitzung in diesem Jahr Anfang Dezember stand im Zeichen der aktuellen operativen und finanziellen Themen der Flughafengesellschaft. Dabei hatte sich der Aufsichtsrat ausgiebig über die Schwierigkeiten beim Check-in und der Gepäckausgabe während der Herbstferien sowie über die operativen Vorbereitungen für den erwarteten Weihnachtsreiseverkehr informiert. Außerdem stellte die Geschäftsführung im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Wirtschaftsplans 2022 die aktuelle finanzielle Situation der FBB sowie die für das kommende Jahr zu erwartende Geschäftsentwicklung vor.

Die Geschäftsführung berichtete dem Aufsichtsrat, dass ein wesentlicher Grund für die langen Wartezeiten insbesondere am ersten Wochenende der Herbstferien die pandemiebedingten Personalengpässe bei den Dienstleistern und Prozesspartnern waren. In Vorbereitung auf den Weihnachtsverkehr sind weitere Maßnahmen getroffen worden, wie z.B. die Erweiterung der Bestuhlung in den Wartebereichen, Reinigungsintervalle, Orientierung im Terminal, eine noch enger getaktete Abstimmung mit allen Prozesspartnern im Terminal sowie – in Vorbereitung auf den Winter – die Wiederinbetriebnahme der 2. Start- und Landebahn.

Mit Blick auf den Sommerflugplan 2022 berichtete Aletta von Massenbach über die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des Terminal 2. Der Zeitplan bis Ende März sieht Schulungsprogramme für die Mitarbeitenden der FBB, der Behörden, Airlines und Dienstleister sowie Probebetrieb vor. Die Geschäftsführung berichtete dem Aufsichtsrat auch über den Stand bei der Reparatur der Fahrsteige im Terminal 1. Beginnend mit der Instandsetzung der Anlagen im Mainpier werden die Fahrsteige ab Sommer 2022 sukzessive wieder in Betrieb genommen.

Laut Aufsichtsratschef Jörg haben die Bilder von langen Passagierschlangen in der Check-in-Halle und wartender Fluggäste an den Gepäckbändern gezeigt, dass die Zusammenarbeit aller Partner am Flughafen noch nicht stabil läuft und der BER die Erwartungen insbesondere zu Spitzenstunden nicht verlässlich erfüllen kann. Deshalb hat sich der Aufsichtsrat während der kritischen Zeit in den Herbstferien laufend über den Stand der ergriffenen Maßnahmen und deren Wirksamkeit informiert. Solche Störungen in den gemeinsamen Abläufen durch intensiven Austausch mit allen Beteiligten zu verhindern, muss die FBB in ihrer Verantwortung für den Gesamtprozess noch stärker als ihren Auftrag annehmen. Für mehr operative Stabilität am BER zu sorgen, muss auch 2022 eine der Hauptaufgaben der FBB sein.“

Im Rahmen des vom Aufsichtsrat beschlossenen Wirtschaftsplans 2022 skizzierte die Geschäftsführung die auch für das kommende Jahr bestehenden hohen Prognoseunsicherheiten im Hinblick auf die Pandemie- und damit auch die Verkehrsentwicklung. Die FBB geht nach den erwarteten knapp 10 Mio. Passagieren in diesem Jahr davon aus, im kommenden Jahr 17 Mio. Passagiere am BER begrüßen zu können. Quelle: FFB / DMM