Lufthansa muss 2,7 Mio. USD Entschädigung zahlen

Das Verhalten mehrerer jüdisch-orthodoxer Passagiere, die sich am 04. Mai 2022 der Maskentragepflicht entsprechend den US-amerikanischen und deutschen Vorschriften auf LH-Flug 401 New York JFK – Frankfurt widersetzt hatten, kommt die Lufthansa jetzt, gut sieben Monate danach, sehr teuer zu stehen.

Die unruly passengers und weitere Israelische Fluggäste, insgesamt 128, sollen laut der US-Website „Dan's Deal“ mit insgesamt 2,7 Mio. USD entschädigt werden. 18 % dieser Summe gehen für Anwaltskosten drauf, so dass jeder einzelne 17.400 USD einstreichen darf. 

Auf dansdeals.com heißt es am 29. November 2022: “The Conclusion: Passengers From Lufthansa Flight 401 Are Now Receiving $17,400 Settlement Checks, What Are The Lessons From The #Flight401 Fiasco In Frankfurt?” Und weiter: “Most of the passengers who were collectively denied boarding on their connecting flight 1334 to Budapest after flying on Lufthansa flight 401 from JFK to Frankfurt earlier this year have come to a settlement with the airline.

Sources tell me that the airline has agreed to settle for $20,000 plus $1,000 to cover expenses related to the incident. The law firm that negotiated that settlement is taking 18 % of the $20,000, leaving passengers with $16,400 plus $1,000 to cover expenses, for a total of $17,400 per passenger. Those checks are now being sent out.”

Am 04. Mai 2022 hatten Lufthansa-Mitarbeitende der israelischen Reisegruppe, die am frühen Morgen aus New York JFK mit Flug LH 401 in Frankfurt landete und weiter nach Budapest wollte, den Anschlussflug LH 1334 (ab 08.35 Uhr) verweigert. Begründung: In der Reisegruppe befanden sich einige Ultra-Orthodoxe Juden, die den Anweisungen des Kabinenpersonals von Flug LH 401 betreffend das Tragen von Mund-Nase-Schutzmasken partout nicht Folge geleistet hatten.  Im Frühjahr 2022 galt bei der Lufthansa noch eine absolute Maskenpflicht. Nach dem Streit mit dem renitenten Teil der jüdischen Passagiere sollen alle 128 Israelis von der weiteren Beförderung ausgeschlossen worden sein und nicht gezielt diejenigen, die die Vorschriften zuvor grob missachtet hatten. 

Der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker erwartete nach Bekanntwerden des Zwischenfalls eine Entschuldigung und die Aufklärung von der Lufthansa. Er warf dem Luftfahrtunternehmen offensichtliches Fehlverhalten gegenüber den jüdischen Reisenden am Frankfurter Flughafen vor, ohne auf das unsägliche Verhalten der eigentlichen Verursacher von Flug LH 401 einzugehen. 

Laut „Dansdeal.com“ soll jeder der 128 Israelis, gleich wie schäbig sich etliche von ihnen gegenüber dem LH-Personal verhalten hatten, eine Entschädigung von rund 21.000 USD abzüglich 18 % (Anwaltskosten) erhalten (siehe englischsprachiger Originaltext oben). 

Im Zusammenhang mit der Geschichte verwahrte sich die LH u.a. gegen den Vorwurf sich angeblich antisemitisch verhalten zu haben. Teil der Abmachung mit einer US-Anwaltskanzlei betreffend den „Anspruch“ aller 128 Israelis soll zudem sein, dass sich LH-CEO Carsten Spohr bei der Reisegruppe entschuldigen muss. 

Dansdeal startete auf ihrer Website sogleich eine Umfrage mit dem Ergebnis, dass 35 % bzw. 402 Teilnehmende äußerten, sie würden mit LH fliegen, unabhängig von diesem Zwischenfall. 32 % bzw. 360 Voter äußerten, sie würden wegen des Vorfalls nicht mehr mit LH fliegen. Quelle: dansdeal.com / DMM