Lufthansa rutscht in rote Zahlen

Die deutschen Airlines können von Glück reden, dass der Bund und die Deutsche Bahn einen vernünftigen Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecken von Stadtzentrum zu Stadtzentrum, so wie es in Frankreich, Spanien, Japan oder China der Fall ist, verhindern. Denn dann wären die Fahrzeiten zwischen Metropolen wie München und Berlin, Hamburg und München etc. mit ICE nur halb so kurz wie heute und die Fluggesellschaften könnten mit der schnellen Schiene dann nicht mehr konkurrieren. Und schlechte Ergebnisse der Fluggesellschaften wie die von der Lufthansa für das erste Quartal 2019 wären ganz normal.

Bei einem um 3 % gestiegenen Umsatz von 7,9 Mrd. Euro hat der Lufthansa-Konzern in den ersten drei Monaten des Jahres 336 Mio. Euro Verlust (Adjusted EBIT für diesen Zeitraum) verbucht. Im Vorjahr waren es noch 52 Mio. Euro Gewinn. Das Ergebnis sei u.a. durch um 202 Mio. Euro Euro gestiegene Treibstoffkosten belastet worden, so die LH.

Zudem haben marktweite Überkapazitäten in Europa zu einem hohen Preisdruck geführt. Gleichzeitig war das erste Quartal 2018 noch vom Kapazitätsrückgang nach dem Marktaustritt von Air Berlin geprägt und bildet daher eine starke Vergleichsbasis. Vor diesem Hintergrund sind die Stückerlöse der Netzwerkairlines im ersten Quartal 2019 auf währungsbereinigter Basis um 5,2 % gesunken. Bei Eurowings belief sich der Rückgang aufgrund des höheren Anteils an Kurz- und Mittelstreckenflügen auf 8,5 %. Die Stückkosten (ohne Treibstoff) sanken im ersten Quartal bei den Netzwerkairlines um 0,8 % und bei Eurowings um 7,2 %, jeweils auf währungsbereinigter Basis.

Lufthansa hatte bereits bei der Vorstellung des Jahresergebnisses 2018 angekündigt, dass aufgrund von Überkapazitäten in Europa, des starken Vorjahresquartals und gestiegener Treibstoffkosten mit einem schwächeren Ergebnis für das erste Quartal 2019 zu rechnen sei.

Die Netzwerkairlines haben im ersten Quartal 2019 ein Ergebnis von -160 Mio. Euro (Vorjahr: 128 Mio. Euro) erzielt. Bei Eurowings ist das Ergebnis auf -257 Mio. Euro zurückgegangen (Vorjahr: -212 Mio. Euro). Das Ergebnis von Lufthansa Cargo ist aufgrund der rückläufigen Marktentwicklung in der Luftfracht, vor allem auf Strecken zwischen Europa und Asien, um 67 % auf 24 Mio. Euro zurückgegangen (Vorjahr: 72 Mio. Euro). Lufthansa Technik hat ein Ergebnis von 125 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: 107 Mio. Euro). LSG hat im ersten Quartal ein Ergebnis von 2 Mio. Euro erreicht (Vorjahr: 1 Mio. Euro). Die Weiteren Gesellschaften erzielten ein Adjusted EBIT von -59 Mio. Euro (Vorjahr: -29 Mio. Euro).

Für das Gesamtjahr 2019 rechnet die Lufthansa Group unverändert mit einer Adjusted EBIT-Marge von 6,5 bis 8,0 %.

„Wir sehen für das kommende Quartal eine gute Buchungslage. Zugleich haben wir unser Wachstum deutlich reduziert. Da sich das Wachstum im europäischen Luftverkehr auch insgesamt reduzieren wird, rechnen wir wieder mit einem Anstieg der Stückerlöse. Dazu trägt auch die weiterhin gute Nachfrage auf Langstreckenflügen insbesondere nach Nordamerika und Asien bei“, sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG. Quelle: Lufthansa / DMM