Manager in Heathrow verdiente Millionen mit illegalen Einwanderungspapieren

Ein Manager von British Airways am Flughafen Heathrow ist mutmaßlich nach Indien geflohen, nachdem ihm vorgeworfen wurde, in krimineller Weise Passagieren Einanderungspapiere auszustellen für Länder, in die sie wegen fehlenden Visums eigentlich nicht fliegen durften. De Behörden sprechen von einem Schaden von mindestens 3 Mio. Pfund (ca. 3,5 Mio. Euro) pro Jahr. Der 25-Jährige soll für seine Machenschaften die Check-in-Systeme von BA genutzt haben.

Ein Manager am Londoner Airport Heathrow besorgte über Jahre Passagieren illegale Einreisepapiere huptsächlich für Kanada. Foto: BA

Der 24-jährige Verdächtige verlangte von den Passagieren bis zu 25.000 Pfund (knapp 30.000 Euro) pro Person, um ihnen die Erlaubnis auszustellen, ohne das erforderliche Visum oder die erforderlichen Einwanderungsdokumente in Länder wie Kanada zu fliegen, wo sie sofort Asyl beantragen konnten.

Möglich wurde der Betrug dadurch, dass BA, so wie andere Airlines auch, nun allein dafür verantwortlich ist, zu prüfen, ob Passagiere über die richtigen Visa- oder Einwanderungsdokumente verfügen, bevor sie sie an Bord eines Flugzeugs schicken und fliegen lassen. Es gibt keine gesonderte Kontrolle durch die Einwanderungsbehörde am Ausgangsflughafen, in diesem Fall London Heathrow, bis die Passagiere am Zielort ankommen.

Normalerweise sind Fluggesellschaften darauf bedacht, sicherzustellen, dass die Passagiere über die richtigen Papiere verfügen, da ihnen hohe Geldstrafen und die Übernahme der Kosten für die Rückführung nicht berechtigter Passagiere drohen, aber dem Verdächtigen in dieser Einwanderungsmasche war das einfach egal. Er nutzte das Check-in-System der BA, kennzeichnete die Papiere derart, dass die Passagiere über eine elektronische Reisegenehmigung für die Einreise in das Land ihrer Wahl verfügten, obwohl sie in Wirklichkeit kein gültiges Visum für die Einreise in das Land besaßen. Auf diese Weise kamen über Jahre Passagiere mit einem vorübergehenden Besuchervisum in das Vereinigte Königreich und der „Manager“ organisierte dann die Weiterreise in das gewünschte Drittland, meist Kanada. 

Der Betrug kam erst ans Licht, als den kanadischen Behörden auffiel, dass Passagiere von  British Airways-Flügen nach Toronto und Vancouver nach der Landung stets Asyl beantragten, sobald sie am Einwanderungsschalter am Flughafen ankamen.

Die Behörden gehen davon aus, dass der Manager seine illegale Schleuserei mindestens fünf Jahre betrieben hat. Er „verdiente“ in dieser Zeit mehrere Millionen Pfund (bzw. Euro) an kriminellen Erträgen. 

Nach einer Untersuchung wurde der Verdächtige am 06. Januar festgenommen und dann bis zu weiteren Ermittlungen gegen Kaution freigelassen. Er hat jedoch wahrscheinlich Großbritannien verlassen und hält sich nun in Indien auf.  Um seiner habhaft zu werden, arbeitet die britische Polizei 
Rahmen der internationalen Fahndung mit ihren Kollegen in Indien zusammen. British Airways hat den Vertrag des Verdächtigen fristlos gekündigt. Quelle: The Sun / DMM