Mercedes stellt X-Klasse ein

Nach der übel designten R-Klasse, optisch eines der hässlichsten Automobile der Welt, 2005 aus der Taufe gehoben, 2015 nach miserablen Verkaufsergebnissen eingestellt, muss Daimler aktuell ein weiteres Modell mangels Nachfrage begraben: den Pickup X-Klasse. Ende Mai 2020 wird die Produktion des erfolglosen Modells eingestellt.

Die X-Klasse wird aktuell noch in Barcelona Spanien hergestellt. Der Pickup ist Teil einer  Kooperation mit Renault-Nissan. Im spanischen Werk läuft auch das Original Nissan Navara vom Band. Der Pickup mit dem Stern stieß von Anfang an auf Skepsis bei der angepeilten Zielgruppe, nicht zuletzt wegen seines hohen Preises. Letzteres war schließlich der Grund, weshalb zum einen die geplante zweite Fertigungsstätte in Argentinien gar nicht erst realisiert worden ist, zum anderen konnte Mercedes die Preiserwartungen weder in Deutschland noch anderswo erfüllen.

Die X-Klasse betrachtete Daimler schon zum Start 2017 als Nischenmodell, wollte aber auf den Pickup nicht verzichten, weil es auch deutschlandweit eine gewisse Nachfrage nach solchen „Nutzfahrzeugen“ gibt. Dem Vernehmen nach läuft auch Daimler’s Van-Sparte eher schlecht als recht.

Die Vertriebsentwicklung der X-Klasse erinnert ein klein wenig an die R-Klasse, seinerzeit als nobler Siebensitzer gepriesen und als Fahrzeug, das in kein Segment so recht passen wollte. Idee war seinerzeit, eine Art Geländewagen mit S-Klasse-Anspruch zu schaffen. Daimler-Chef Dieter Zetsche feierte das Modell auf der Premierenshow als „Trendsetter zu einem neuen Segment“, gedacht für „Menschen, die das Unkonventionelle suchen“. Von denen sollte es viele geben. Gab’s aber nicht. Während die sogenannte deutsche Fachwelt schwadronierte, die R-Klasse werde ihren Weg machen, wurden die sogenannten Autoexperten rasch eines Besseren belehrt. Die R-Klasse war so etwas wie unverkäuflich, jedenfalls in Deutschland. Weltweit wurden in zwölf Jahren 200.000 Einheiten an den Mann gebracht. 2012 wurde sie begraben. Quelle: Daimler / DMM