Mobilitätsmanager besorgt um Restwerte ihrer Dieselflotten

Die Vorgänge um manipulierte Abgaswerte von Diesel-Pkw in den USA schlagen in Deutschland gleichsam große Wellen. Nicht nur bei privaten Haltern: Auch und besonders die gewerblichen Marktteilnehmer sorgen sich um möglicherweise signifikant rückläufige Restwerte von Diesel-Pkw, die bei größeren Fuhrparks entsprechend starke finanzielle Auswirkungen hätten.

Zu diesem Thema häuften sich in den vergangenen Tagen die Anfragen seitens Herstellern, Händlern, Leasinggesellschaften und Medien bei Schwacke, Datendienstleister zum Thema Automobil.  Schwacke rät zur Besonnenheit. „Es besteht kein Grund zur Panik. Bis heute sehen wir keine negativen Einflüsse auf den Restwertverlauf gebrauchter Diesel-Pkw außerhalb normaler Marktschwankungen“, so Christoph Ruhland, Direktor Marketing & Presse bei Schwacke. Für eine abschließende Beurteilung, ob und wie weit sich die aktuellen Vorgänge auf die Restwertentwicklung von VW-Modellen sowie Diesel-Pkw generell auswirken, sei es noch zu früh.

Hierzu fehlen nach derzeitiger Lage außerdem viele marktrelevante Details, etwa die genaue Anzahl betroffener Marken und Modelle. Auch die Frage, ob zusätzlich andere Hersteller von zu hohen Abgaswerten betroffen sind und ob moderne Direkteinspritzer-Benzinmotoren ebenfalls unter diesen Verdacht geraten, spielt bei der künftigen Bewertung eine wichtige Rolle. Im Zuge der Diskussion über zu hohe Stickoxid-Werte rücken zudem wieder die Verbrauchswerte und damit der CO2-Ausstoß von Pkw zurück in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik.

Das bisherige Messverfahren des neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) steht in der Kritik und könnte in diesem Zusammenhang nach dem Willen des EU-Parlaments vorzeitig durch den strengeren Prüfzyklus nach der „Worlwide Harmonized Light Duty Test Procedure“ (WLTP) ersetzt werden. Gegen den geplanten Umstellungszeitounkt wehren sich aber die Bundesregierung und die deutsche Autoindustrie.

Schwacke arbeitet als neutraler und unabhängiger Marktbeobachter und analysiert alleine in Deutschland täglich mehr als 1,6 Millionen Datenpunkte aus dem Gebrauchtwagenmarkt. Hier lässt sich bis heute kein negativer Trend bezüglich des Restwerts von Marken des Volkswagenkonzerns speziell oder von Diesel-Pkw generell verzeichnen. Die Gebrauchtwagenpreise sind von rund 30 Einzelfaktoren abhängig und reagieren sensibel auf Veränderungen. Quelle: Schwacke / DMM