US- und kanadischen Medien zufolge mussten die 250 Passagiere und Besatzung an Bord der Triplseseven von Samtag Abend bis Sonntag Mittag 17 Stunden lang bei bitterer Kälte ausharren. Wegen eines medizinischen Notfalls waren die Pilotren auf dem Flughafen der nordostkanadischen Stadt Goose Bay gelandet, so der Sender CBC. Als sie ihren Großraumjet wieder anlassen wollten, registrierten die Piloten eine Fehlfunktion und konnten nicht mehr starten.
Und wie es Murphys Gesetz will, kamen weitere Übel hinzu: So war eine Türe des Großraumjets derart fest zugefroren, dass sie nicht mehr zu öffnen war. Zudem konnten die Fluggäste den Jet nicht verlassen, weil es an der Canadian Forces Base nahe der Stadt Happy Valley-Goose Bay in der kanadischen Provinz Newfoundland und Labrador nachts keine Dienst tuenden Zollbeamten gibt. Draußen herrschten Temperaturen unter minus 30 ° C, und drinnen wurde es ebenfalls sehr ungemütlich, zumal der Jet nicht an ein Bodenversorgungssytem anzuschließen und demzufolge die Kabine nicht zu beheizen war.
Die von den Flugbegleitern verteilten Decken konnten nicht so richtig vor der durchdringenden Kälte an Bord schützen. Am Sonntagmorgen erschienen dann um 8 Uhr kanadische Grenzbeamte. Die erlaubten den Passagiere, in Gruppen zu je 20 Personen auszusteigen und sich am Flugzeug die Füße zu vertreten. Und eine Fastfood-Kette lieferte Kaffee und Frühstück. Um die Mitagszeit landete dann eine United-Ersatzmaschine, in die die Passagire umsteigen durften. Die startete dann um 15.30 Uhr Ortszeit aber nicht mit Ziel Hongkong, sondern sie flog zurück nach New York.
United meldete, sie wolle den Fluggästen kostenlose Übernachtungen in New York anbieten plus Fluggutscheine im Wert von 500 USD sowie jeweils 25.000 Bonusmeilen aus dem Vielfliegerprogramm.
Im Artikel 19 der Montreal Convention heißt es, dass (im vorliegenden Fall) jeder Passagier mit 5.700 US-Dollar zu entschädigen ist, sofern ein Carrier nicht alles Menschenmögliche getan hat, um seine Kunden (Passagiere) vor schweren Beeinträchtigungen zu bewahren. Im Fall von Flug UAL 179 hatte der Kapitän unterlassen, einen Notfall auszurufen. Dann nämlich hätten die Passagiere das Flugzeug verlassen dürfen unabhängig von den Einreisebestimmungen Kanadas. Unterdessen hat United ein Statement herausgegeben, wonach die Fluglinie ihr Bestes tun will, um den Ärger der Fluggäste zu kompensieren. Quelle: Wall Street Journal.