Nachts, wenn die Schweine erwachen...

... treiben sie auf den Zugabstellanlagen der Bahnen ihr Unwesen und verunzieren mit ihren Schmiereien die Züge. Selbst neueste ICE 4 fahren bereits mit hässlichen Graffities. In Spanien hat die dortige Staatsbahn Renfe eine vollständig mit Graffiti beschmierte Pressemitteilung herausgegeben, um die Geißel des Vandalismus in ihren Zügen und damit alle Bürger anzuprangern.

Mit einer mit Graffiti verunzierten Pressemeldung machte die spanische Bahn Renfe auf die Unsitte verschmierter Züge aufmerksam. Foto: Renfe

Für die Bahnunternehmen gehen die durch Graffiti verursachten Schäden in die Millionen. Die Schmiereien sind nicht nur wirtschaftlich ein Desaster, sie sind es auch für die Umwelt. Und welcher Fahrgast nimmt schon gerne in einem verschmierten Waggon Platz, noch dazu, wenn auch die Fenster besprüht sind. 

Graffiti-Attacken auf Züge des Nah- und Fernverkehrs finden bundesweit fast täglich statt. Meistens verschaffen sich die Täter des Nachts unerlaubten Zugang auf Abstellbereiche, wo die Züge für ihre nächsten Einsätze bereit gestellt werden. 2021 gab es laut Bundespolizei rund 17.700 Fälle von unerlaubten Graffitis bei der Deutschen Bahn. Bei der Deutschen Bahn werden jährlich rund 3.000 Fälle derartigen von Vandalismus bekannt. Auf Anlagen und Fahrzeuge der Deutschen Bahn hat es in 2022 wiederum an die 17.000 Graffiti-Delikte gegeben. Die Schadensumme belief sich 2022 af ca. 40 Mio. Euro. In den Augen von Bundespolizei und Bahn sind die Sprayer keine Künstler, sondern Straftäter. DB-Sicherheitskräfte stellten jährlich mehr als 3000 Täter auf frischer Tat, 800 davon Sprayer. Ertappte Sprayer würden vor Ort der Bundespolizei übergeben. Sie erwarten i.d.R. hohe Geldstrafen.

2022 entstanden durch "Dreckschweine" in Spanien Schäden in Höhe von 25 Mio. Euro. Verunziert wurden 80.000 m2 an Triebfahrzeug- und Waggonflächen, zudem gab es eine Reihe von Verhaftungen und Razzien. Nach der Zusammenstellung der Daten hat das Renfe-Management die Presseaussendung auf einfache, aber auffällige Weise mit Graffiti beschmiert und vandalisiert. Zusätzlich zur staatlichen Kommunikation dieser Geißel wurden zwei Tage später Zettel verschickt, um auch die Kommunen auf das Problem aufmerksam zu machen. Das Schreiben wurde auch über die sozialen Netzwerke verbreitet, um den durch Graffiti verursachten Schaden einer breiten Leserschaft sichtbar zu machen. Quelle: Renfe / Bundespolizei / DMM