Neue C-Klasse: Noch sind Antriebe von gestern angesagt

Kürzlich erst gab Mercedes-Chef Ola Källenius bekannt, dass Daimler nicht mehr lange auf Verbrenner setzen will. Bei der neuen C-Klasse ist das Gegenteil der Fall: Das Mittelklassemodell wird keine rein elektrische Version erhalten, dafür aber einen Plug-in-Hybrid sowie herkömmliche Diesel und Benziner. Alle Motorisierungen kombinieren ein 48-V-Bordnetz mit einem integrierten Starter Generator (ISG).

In Stuttgart kalkulieren sie wohl anders: Trotz extremer Wachstumsraten bei der Elektromobilität – siehe jüngste Zulassungsergebnisse des KBA – bleibt der Verbrennermarkt noch für ein paar Jahre eine Quelle für potenziell hohe Umsätze, sind die Daimler-Leute sicher. Und deswegen keine C-Klasse als BEV. Das überlässt Daimler dem in Sachen E-Mobilität ohnehin um Lichtjahre voraus geilten Tesla und auch Polestar.

Die C-Klasse ist und bleibt wohl auf absehbare Zeit das wichtigste Modell für den schwäbischen Hersteller; immerhin verkaufte sich der Vorgänger weltweit gut 2,5 Mio. Mal. In den USA übrigens wird das Modell im Handel etwa 40 % günstiger verkauft als in Deutschland. Hier zu Lande liegt das Gros der Verkäufe beim Kombi (T-Modell). Unterm Strich war evolutionäre Weiterentwicklung angesagt. Dass es weiterhin Selbstzünder geben wird und von dessen Ende Mercedes Noch nichts wissen will, hat einen simplen Grund: Die Ingenieure haben in die Fortentwicklung des Altantriebs gute 3 Mrd. Euro gesteckt. Geld, das für vernünftigere Antriebe wohl fehlen wird.

Die neue (5.) Generation wird größer (jetzt 4,75 m lang), optisch sportlicher und grundsätzlich als Mildhybrid-Vierzylinder bestellbar. Außerdem gibt es keine Handschalter mehr. Eine neue Kontur bekommen hat der tiefer platzierte Grill. Der aufgesetzte Stern auf der Haube ist Vergangenheit; stattdessen prangt jetzt ein großer Stern mittig im Grill. Das Interieur erinnert stark an die ebenfalls neue S-Klasse. U.a. ist mittig ein das zum Fahrer geneigtes MBUX-Zentraldisplay zu finden und hinter dem Lenkrad eine weiteres, das als Kombiinstrument dient.