Norwegian-Chef geht in Rente

Bjørn Kjos (72), Gründer von Norwegian Air Shuttle und seit 17 Jahren Unternehmenschef, hat mit Wirkung zum Donnerstag, 11. Juli 2019 seinen Posten aufgegeben. Wie der Carrier in einer Presseaussendung schreibt, wird ein Nachfolger gesucht. Bis der gefunden ist, übernehmen Finanzchef Geir Karlsen und der Aufsichtsratsvorsitzende Niels Smedegaard interimsmäßig die Leitung. Kjos zieht sich aber nicht ganz zurück: Er will noch beratend tätig sein.

Bjørn Kjos hat in den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten Norwegian von einem klerirn Luftfahrtunternehmen mit vier Flugzeugen und 130 Beschäftigten zu einem Luftfahrtkonzern mit 11.000 Angestellten und mehr als 160 Flugzeugen gemacht. Nach einem rasanten Wachstum und Expansion über den Großen Teich schaltet die Fluggesellschaft einen Gang zurück und legt das Hauptaugenmerk auf Profitabilität. So ist es der Mitteilung zu lesen. Laut Smedegaard liegt die aktuelle Zielsetzung ganz klar auf einem profitablen Streckennetz.

2018 hate es den Anschein, als ob Norwegian in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sein könnte. Das animierte u.a. die International Consolidated Airlines Group S.A (IAG, Holdinggesellschaft für British Airways, Iberia, Vueling, Level und Aer Lingus) ein Kaufangebot zu unterbreiten. Doch Kjos lehnte ab (DMM berichtete). Im Juni ließ IAG-Chef Willie Walsh wissen, dass die IAG an der geplanten Übernahme nicht mehr interessiert ist. Bjørn Kjos war für Walsh eine Nmmer zu groß.

Inzwischen sieht es beim skandinavischen Carrier wieder besser aus: Für das zweite Quartal wies Norwegian am Donnerstag einen Reingewinn umgerechnet 8,6 Mio. Euro aus. Norwegian leidet auch unter dem weltweiten Grounding der Boeing 737 Max, von der die Fluglinie 18 Exemplare in der Flotte hat. Norwegian wird wie andere Fluggesellschaften auch bei Boeing Schadenersatz geltend machen. Quelle: Norwegian / DMM