Railfit bringt Bahnreisenden und SBB-Beschäftigten nur Verdruß

Das Reorganisationsverfahren „Railfit“ der Schweizer Bundesbahnen hat für alle Bahnfahrgäste, ob Geschäftsreisende, Pendler oder sonstige Bahnnutzer böse Auswirkungen: Immer mehr Züge sind verspätet. Das Ziel von Railfit: Einsparungen bei Personal und Ausgaben. Gelernt haben die Schweizer mutmaßlich von der Deutschen Bahn. Seit deren jahrzehntelangem Rückbau wichtiger Strecken und Gleisabschnitte sowie Personalabbau geht es drunter und drüber.

Nun hat die SBB in einem Pressemeeting zum Thema „Pünktlichkeit“ Fehler eingestanden. Die zeigen sich vor allem in einem gravierenden Personalmangel. Es fehlt an allen Ecken und Enden: Zu wenige Lokführer, zu wenig Reinigungspersonal, zu wenig Zugpersonal, zu wenig Personal für die Instandhaltung, zu wenige Zugverkehrsleiter, zu wenige Rangierer.  Die seit 2016 laufende Reorganisation hat zahlreiche Unterorganisationen nach sich gezogen und es ist fraglich, ob noch jemand den Überblick hat, so die SEV, größte Gewerkschaft im Bereich des öffentlichen Verkehrs und der Touristischen Bahnen. Mit Einführung von Railfit haben langjährige SBB-Beschäftigte samt ihrem Know-how das Bahnunternehmen verlassen und die verbleibenden MitarbeiterInnen müssen unter hohem Stress die daraus entstehende Mehrarbeit bewältigen; dies hat sich die Konzernleitung offenbar weder gefragt und sie hat sich dafür auch nicht interessiert. Jetzt zeigt die rein finanzgesteuerte Maßnahme ihr wahres Gesicht lässt sich nicht mehr kaschieren, sagt die SEV, die immer vor der gefährlichen Sparwut gewarnt hatte.

Die Unternehmensleitung wird aufgefordert, umfassende Konsequenzen bei der laufenden Reorganisation zu ziehen. Es darf laut SEV nicht sein, dass auch noch die Bahnkunden mit zunehmender Unpünktlichkeit und weiteren Unannehmlichkeiten bestraft werden. Quelle: SEV / DMM