Schweizer Firmen "juckt" der Brexit wenig

Für die Schweiz ist das Vereinigte Königreich die zweitwichtigste Destination für Geschäftsreisen. Dank dem Programm „Mind the Gap“ wird weiterhin eine hohe Reisetätigkeit zwischen den beiden Ländern erwartet. Anders als in anderen Ländern wie beispielsweise Italien oder die USA.

Am Freitag, 31.01.2020 ist Großbritanniens aus der Europäischen Union offiziell ausgetreten. Das bringt Veränderungen in der Wirtschaft mit sich, wie sich europäische und amerikanische Unternehmen laut einer Umfrage von AirPlus International sicher sind: 56 % erwarten einen negativen Einfluss auf ihre Geschäftsentwicklung. In Italien betrachten die Topmanager das Geschehen besonders kritisch: Mehr als zwei Drittel der dort befragten Topmanager rechnen mit negativen Auswirkungen (69 %), am wenigsten sind es in Deutschland, wo aber auch noch fast jeder Zweite Einbußen durch den Brexit erwartet (44 %). Freilich ändert sich im Übergangsjahr 2020 noch gar nichts.

Für die Schweiz ist das Inselland die zweitwichtigste Geschäftsreisedestination. Spitzenreiter ist Deutschland und an dritter Stelle sind die USA. Nach Zahlen des AirPlus Business Travel Index führte von Januar bis November 2019 mehr als jede zehnte Flugreise dorthin (11 %). Die Schweiz hat im Rahmen ihres Programms „Mind the gap“ neue Abkommen mit dem Vereinigten Königreich geschlossen. Bislang basierte die Partnerschaft der beiden Länder maßgeblich auf den bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der EU. Die neuen Abkommen betreffen u.a. die Bereiche Handel, Migration, Straßen- und Luftverkehr sowie die Versicherungen. Vor diesem Hintergrund erwartet AirPlus aus heutiger Sicht keine großen Auswirkungen des Brexits auf Schweizer Unternehmen und damit eine weiterhin hohe Reisetätigkeit zwischen den beiden Ländern.

Anders wird die Lage von den Führungspersonen in Deutschland, den USA, Italien und Frankreich beurteilt: 57 % von ihnen rechnen aufgrund des Austritts Großbritanniens aus der EU mit einer Schmälerung der Geschäftsreisen. Auch hier sind die italienischen Unternehmen am vorsichtigsten – fast drei Viertel erwarten Auswirkungen. 58 % sind es in Frankreich, knapp die Hälfte in den USA und 42 % in Deutschland.

AirPlus hat für die Umfrage insgesamt 312 Topmanager in Deutschland, USA, Italien und Frankreich befragt, darunter CEOs, Finanz- und Vertriebschefs. Der AirPlus Business Travel Index ist eine Auswertung der über AirPlus abgewickelten Flugbuchungen. Quelle: AirPlus / DMM