Siemens: Radikale Kürzung bei Geschäftsreiseausgaben

Der Siemens-Konzern will bei den Reisekosten der Konzernbeschäftigten massiv sparen, ebenso bei Messen, beim Sponsoring und Investitionen. Schon in 2018 wird das Reisebudget um 500 Mio. Euro gekürzt, genau so, wie es Konzernchef Joe Kaeser im Herbst angekündigt hatte.

Für den Bereich Dienstreisen gab Siemens in 2017 rund 1,8 Mrd. Euro aus, Geld, das für Flüge, Bahnfahrten, Nutzung von Geschäftswagen und Hotelübernachtungen gebraucht wurde. Mehr als 50 % dieser 1,8 Mrd. Euro gingen laut der Abteilung Mobilitätsservices für interne Meetings drauf. Nun setzt Kaeser anstatt auf die physischen Dienstreisen lieber auf  Videokonferenzen via Internet. Mit vermehrter Digitalisierung und Dezentralisierung sollen Zeit und mehrere hundert Mio. Euro im Fall der internen Reisen gespart werden. Kaeser tut damit das genaue Gegenteil dessen, was die Geschäftsreisedenstleister sich vorstellen.

Und nicht nur beim Thema Dienstreisen wird mit dem Rotstift agiert: So werden die anstehenden Pfingstferien für mehrere tausend Beschäftigte um eine Woche verlängert, und zwar zwangsweise. Hintergrund sind die laut schlechten Geschäfte angesichts eines anhaltenden beispiellosen Markteinbruchs im Bereich der Stromerzeugung. Das hat die Division Power and Gas (PG) dazu bewogen, zeitlich befristete Betriebsschließungen nach Pfingsten an möglichst allen Standorten durchzusetzen.

Schon bei der Veröffentlichung der Q1 Quartalszahlen 2018 hieß es, dass das Ergebnis des Industriellen Geschäfts um 14 % auf 2,2 Mrd. € abgenommen hat, in erster Linie wegen eines sehr starken Rückgangs bei Power and Gas, der die herausragende Leistung in den kurzzyklischen Geschäften und bei Mobility überwog. Quelle: Siemens / DMM