Siemens setzt auf nur noch eine TMC

Erst die Hamburger Nordex SE und in Zukunft wahrscheinlich auch die Siemens AG, einer der weltweit großen Technologiekonzerne: BCD Travel, nach eigenen Angaben deutscher Marktführer und weltweit drittgrößter Anbieter für Geschäftsreisemanagement, betreut ab 01.01.2016 den gesamten Geschäftsreiseetat der Münchner, sofern die derzeit noch laufenden Verhandlungen zu einem positiven Ende führen.

Zentrale der Siemens AG in München im Palais Ludwig Ferdinand am Wittelsbacherplatz. Foto Siemens

Ein Grund, warum sich Nordex SE, Entwickler und Hersteller für Windenergieanlagen (Stammsitz in Rostock, 3.000 Mitarbeiter, in 23 Ländern vertreten, einer der größten Produzenten von Windenergieanlagen) in diesem Frühjahr für BCD Travel entschieden hatte, war das Thema Online-Push – BCD Travel bot Tools und Prozesse, die genau auf die Bedürfnisse von Nordex passen. Die gemeinsame Strategie der Partner ging von Anfang an auf, meldet die TVM mit Sitz in Bremen: Durch die verstärkte Online-Abwicklung, insbesondere von Punkt-zu-Punkt-Reisen, konnte Nordex in den ersten Monaten erhebliche Kosteneinsparungen erzielen. Ähnlich funktioniert künftig das Geschäft mit Siemens, nur ungleich umfangreicher, was das Buchungsvolumen von BCD Travel Germany massiv erhöhen wird.

Der integrierte Technologiekonzern mit den vier Hauptgeschäftsfeldern Energie, Medizintechnik, Industrie sowie Infrastruktur und Städte ist in 190 Ländern vertreten, zählt weltweit zu den größten Unternehmen der Elektrotechnik und Elektronik sowie im Bau von Eisenbahnen. Die AG mit Doppelsitz in Berlin und München unterhält allein in Deutschland 125 Standorte. Rund um den Globus beschäftigen die Siemensianer 342.000 Mitarbeiter Im Fall von Siemens waren bis dato drei TMCs für Hunderttausende von jährlichen Geschäftsreisen tätig mit einem Umfang von mehreren hundert Mio. Euro, so wird es künftig nur noch einer sein, vermutlich BCD Travel. Die Bremer sollen sich in einem Ausschreibungsverfahren letztlich durchgesetzt und und die Geschäftsreiseetats für Deutschland und die Schweiz gesichert haben.

Dass nur noch ein Geschäftsreisebüro zum Zug kam, hat mit dem Einsparzwang zu tun, dem Siemens im Zuge des Konzernumbaus unterliegt. In den letzten Monaten hatte sich gezeigt, dass die Neuausrichtung auf künftig mehr Ertrag und Wettbewerbsfähigkeit nicht so einfach wird wie gedacht. Denn in diversen Schlüsselmärkten schwächt sich das Wachstum ab und im Energiesektor geht’s auch nicht so richtig voran. Das alles wirkt sich auch auf die Geschäftsreiseaktivitäten aus, die seit April 2014 Thorsten Eicke, Vice President Global Category Mobility Services steuert. Eicke kam von der Linde AG und folgte auf Lutz Stammnitz, der im November 2013 in den Ruhestand ging (DMM berichtete). Siemens verspricht sich von der Besinnung auf nur eine TMC Einsparungen, vermutlich auch in Millionenhöhe. Auf der Strecke blieben beim Auswahlverfahren wohl CWT und FCM Travel Solutions. Quelle: BCD / DMM