Söder: Ab 2035 auch in Deutschland Verbot der Neuzulassung von Verbrennerautos

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und sein Parteikollege Andreas Scheuer scheinen sich neuerdings mehr dem Thema umweltfreundlicherer Verkehr zu widmen. Während sich Scheuer, bisher eher bekannt als Autominister (wie seine Vorgänger auch), für die Schiene stark macht, ließ Söder am Samstag auf dem CSU-Parteitag aufhorchen mit seinem Vorstoß, Deutschland möge es dem fortschrittlichen US-Bundesstaat Kalifornien gleich tun und die Neuzulassung von Verbrenner-Automobilen ab 2035 verbieten.

Tags zuvor hatte auch der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren gefordert. „Kalifornien hat es vorgemacht“, sagte Messner. Und ein Verbot von Neuzulassungen für Diesel und Benziner ab 2035 hält er für eine gute Idee. Messner will auch keine schweren SUV in den Städten mehr sehen sondern nur noch sparsame und emissionsfreie Fahrzeuge.

Wie DMM meldete, hat Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom per Gesetz festgelegt, dass ab 2025 nur noch Pkw und Nutzfahrzeuge, also auch schwere Lkw, zugelassen werden dürfen, wenn sie Null Abgase ausstoßen. Gebrauchte Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselaggregaten dürfen noch für einige Jahre fahren.

Auf dem Parteitag äußerte Söder, er sei „sehr dafür, dass wir uns ein Enddatum setzen, ab dem Zeitpunkt, an dem fossile Verbrenner mit fossilen Kraftstoffen nicht mehr neu zugelassen werden können." Was Kalifornien jetzt beschlossen hat, erscheint dem bayerischen Landesvater als ein sehr gutes Datum dafür zu sein. Warum Söder jetzt auf diesen Zug aufspringt, fragen sich viele In der Politik. Und die Gegner formieren sich schon, alles Befürworter des Verbrennungsmotors, die nach dem Motto leben "Nach uns die Sintflut". Das Ende des Verbrennungsmotors, der bei Land- und Luftverkehrsmitteln ein wesentlicher Treiber des tödlichen Klimawandels ist, fordern schon seit Jahren die Grünen. Sie begrüßen den von ihnen nicht erwarteten Vorstoß Söders.

Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie die Autoindustrie reagiert, insbesondere BMW und Audi, beide mit Sitz im Freistaat. Sowohl die Volkswagen-Premiumtochter in Ingolstadt als auch BMW in München setzen bisher noch auf hochmotorisierte Verbrenner und nach wie vor auf den umstrittenen Diesel. In Sachen E-Mobilität, die beide schwer verschlafen hatten, wollen beide aber versuchen, der riesigen Vorsprung der kalifornischen Marke Tesla – Experten sprechen von mindestens fünf, wenn nicht sogar zehn. Jahren - wenigstens etwas zu verkürzen. Tesla startet schon kommendes Jahr in Grünheide in der dort zurzeit entstehenden Gigafactory mit der Produktion der beiden Modelle Model Y und Model 3. Teslas Fahrzeuge sind mit Batterien ausgestattet, die weit leistungsfähiger sind alles alles, was die deutschen Hersteller zu bieten vermögen. 

Bemerkenswert ist, um beim Thema Verbrenner zu bleiben, die Ankündigung von Airbus. Der europäische Luftfahrtkonzern will in den kommenden 15 Jahren ebenfalls weg vom Kerosin befeuerten Triebwerk hin zu Wasserstoffantrieben. Quelle: CSU / UBA / Airbus / DMM