Stellantis vereinheitlicht weitgehend seine Nfz-Sparte

Das Programm der leichten Nutzfahrzeuge ist beim Autokonzern Stellantis überaus variantenreich. Und das bleibt auch weiterhin so, selbst, wenn die vier Marken Fiat, Opel, Peugeot und Citroën ihre jeweils drei Baureihen technisch noch enger aufeinander abstimmen. Pro One nennt sich daher nun auch die vereinte Nutzfahrzeugsparte. Bemerkenswert: Unter der Haube sind sich die Nfz der vier Marken weitgehend gleich. In Sachen Außendesign aber tragen sie verschiedene Gesichter.

Die neue Kfz-Palette der Stellatnis Pro One. Foto: Stellantis

Die vier neuen Vans der vier Stellantis Kfz-Marken. Foto Stellantis

Neuer Citroen Berlingo. Foto GZ

Na sowas, da passt doch glatt ein Kleinwagen in einen Transporter. Foto GZ

Opel's neuer E-Combo. Foto GZ

Die beiden Pergeot E.Expert und E-Partner. Foto: GZ

Der Nutzfahrzeugmarkt ist für den viertgrößten Autokonzern der Welt extrem wichtig, ähnlich seinem Pkw-Markt. Global wird mit den leichten Nfz und Transportern gut ein Drittel des Umsatzes (2023: 189 Mrd. Euro) generiert. Rund um den Globus wurden 2023 fast 1,7 Mio. der leichten Nutzfahrzeuge des Konzerns vermarktet. In Deutschland z.B. stammt jedes vierte Leicht-Nfz von einer der Konzern-Marken. Mit dem Fokus auf Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Vielseitigkeit für Geschäfts- und gewerbliche Kunden bringt Stellantis als Teil der strategischen Offensive Pro One eine vollständige Palette erneuerter und elektrifizierter kompakter, mittelgroßer und großer Nfz auf den Markt. Insgesamt handelt es sich um zwölf Fahrzeuge der Marken Citroën, Fiat Professional, Opel, Peugeot und Vauxhall.

In Rüsselsheim präsentierte Stellantis Pro One, die Geschäftseinheit für leichte Nutzfahrzeuge von Stellantis, ein großes internationales Event rund um seine Modell-Offensive. Die Teilnehmer aus den Regionen Europa und Naher Osten/Afrika erwartete ein spannendes Fahrerlebnis an Bord von zwölf erneuerten Vans der Marken Citroën, Fiat Professional, Opel, Peugeot und Vauxhall. „Die Erneuerung des gesamten Stellantis-Transporterportfolios auf der Grundlage der Elektrifizierung der zweiten Generation sowie innovativer Technologien und vernetzter Dienste ist das Herzstück des ‚Pro One‘-Projekts, bei dem verstärkte Führung und Kundenorientierung im Mittelpunkt stehen“, sagte Xavier Peugeot, Stellantis Senior Vice President Commercial Vehicles Business Unit.

Stellantis Pro One: Alle Nfz stellen sich neu auf. Das Programm der leichten Nfz. Ist überaus variantenreich. Und das bleibt auch weiterhin so, selbst, wenn die vier Marken Fiat, Opel, Peugeot und Citroën ihre jeweils drei Baureihen technisch noch enger aufeinander abstimmen. Abgesehen von der Externen und teil auch internen Optik bieten die vier Marken Citroën, Fiat Professional, Opel/Vauxhall und Peugeot docj jeweils einen eigenen USP: Bei Opel ist es z.B. das Advanced Matrix Licht, bei Peugeot das i-Cockpit, bei Fiat das Magic Ladungssystem und bei Citroën das Advanced Comfort-Sitzsystem im Berlingo. 

Der Elektroantrieb wurde in allen drei Baureihen optimiert und markiert in der größten, die bei Fiat Ducato, bei Opel Movano, bei Citroën Jumper und bei Peugeot Boxer heißt, mit 200 kW (270 PS) nunmehr die Leistungsspitze des Angebots. Das ist doppelt so viel wie beim Vorgänger. Aber es gibt auch optische Veränderung. Opel versucht, die bei den Personenwagen bekannte Vizor-Frontpartie vor allem beim Combo und Vivaro, den noch kompakten Lieferwagen umzusetzen. Glattflächig werden auch die Gesichter bei den Geschwistern geformt, dank weiteren Feinschliffs an der Karosserie konnte der Energieverbrauch um bis zu 5 % verringert werden. Davon profitiert die Reichweite. Bis zu 424 km weit soll der Ducato im WLTP-Zyklus mit dem vollgeladenen 110-kWh-Akku kommen. An Schnellladestationen mit 150 kW ist die fast leere Batterie in rund 55 Minuten wieder auf 80 % ihrer Kapazität gebracht. 

Die Preise sind bei den verschiedenen Marken auf beinahe gleichem Niveau. Und de Ausstattungen der Transporter ist weitgehend identisch. Im Angebot finden sich u.a. LED-Matrix-Licht, Peugeot beschwört sein i-Cockpit und Citroën will mit den „Advanced Comfort“-Sitzen im Berlingo den Komfort für Fahrer und Beifahrer steigern. Multifunktional ist auch der Eat-and-Go-Sitz von Fiat, der den mittleren Platz im Fahrerhaus zu einem drehbaren Tisch macht, der für die Frühstückspause taugt, sich aber auch als Abstellfläche und Arbeitsfläche für einen Laptop eignet. Darüber hinaus wurde das Angebot der Assistenzsysteme erweitert, neben der Notbremsautomatik gibt es nun eine Verkehrszeichenerkennung und eine 360-Grad-Kamera für sicheres Rangieren. Zum Serienstandard gehören die Klimaautomatik, die elektrische Parkbremse und das schlüssellose Start- und Zugangssystem. 

Ausgerüstet mit den bekannten Dieselmotoren bieten Ducato, Movano und Co. eine Nutzlast von bis zu zwei Tonnen, die E-Versionen dürfen 1,5 Tonnen einladen. Was auch die Hersteller von Reisemobilen auf den Plan ruft. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, fast alle hätten den Elektroantrieb jedoch schon getestet, heißt es. Am Zusatzgewicht des Akkus sollte der Umbau nicht scheitern, die Auflastung auf 4,25 Tonnen, die vermutlich vom Sommer an schon mit der Fahrerlaubnis B chauffiert werden darf, wird ab Werk angeboten. 

Höhere Gewichtsklassen, wenn etwa mit einem Tiefrahmenchassis das Basisfahrzeug fit für integrierte und teilintegrierte Reisemobile gemacht wird, realisieren die Hersteller in eigener Regie. 

Während alle Elektro-Varianten jetzt schon bestellbar sind und Anfang Herbst ausgeliefert werden, braucht das leichte Brennstoffzellen-Nutzfahrzeug von Stellantis noch etwas länger. Der Wasserstoffantrieb geht jedoch bald in Serie, einen Preis hierfür gibt es aber noch nicht. Gebaut werden die kompakte und die mittlere Baureihe in der französischen Stadt Hordain, die großen Vans kommen weiterhin aus Sevel in Süditalien und dem polnischen Gliwice (früher Gleiwitz in Schlesien). 

Firmen erhalten Unterstützung von Stellantis Pro One durch das Flottentool My Tasks, das in Echtzeit über das eingebaute Infotainmentsystem im Fahrzeug die Kommunikation mit Fahrern im Einsatz ermöglicht. Sie müssen nicht mit Smartphones herumhantieren und sind so weniger abgelenkt. 

Die erneuerte Nutzfahrzeugpalette ist mit einer zweiten Generation emissionsfreier Technologien ausgestattet, darunter hauseigene EV-Batteriesysteme, die eine größere Reichweite ohne Kompromisse bei der Leistungsfähigkeit ermöglichen.

Die 2. Generation des BEV-Antriebs verleiht den neuen Kompakt-Vans fortan eine Reichweite von mehr als 340 km. In den neuen mittelgroßen BEV-Transportern bieten Batteriepakete 50 oder 75 Kilowattstunden (kWh) Energie und eine Reichweite von bis zu 350 km. Im Segment der großen Transporter sorgt eine 110-Kilowattstunden-Batterie für die bis zu 420 km Reichweite. Darüber hinaus wird die Batterie des großen Transporters durch Schnellladen mit 150 Kilowatt in weniger als einer Stunde von 0 auf 80 % geladen.

Dank Verbesserungen baut Stellantis auch seine Führungsposition in der emissionsfreien Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebstechnologie aus. Eine zweite Generation des Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebs in mittelgroßen Transportern, die Mitte 2024 auf den Markt kommt, nutzt ein exklusives Stellantis-Mittelmotorsystem und bietet einen Segmentrekord von bis zu 400 km Reichweite. Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb wird 2024 mit der Architektur mittlerer Leistung einer Reichweite von bis zu 500 km und einer Nachladezeit von fünf Minuten auf die großen Transporter ausgeweitet. Das Problem: Europaweot gibt es nur ca. 150 Wasserstofftanketsellen, davon etwas über 100 in Deutschland, Heißt. Brennstoffzellen-Nfz lohnen nur in Regionen, in denen auch die passenden H2-Tankstellen existieren.

Zu den neuen Technologien gehören:

  • Neue Generation der Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI), die Produktivität und Sicherheit steigert. Kombi-Instrumente und Mitteldisplays sind größer und vom Fahrenden konfigurierbar.
  •  Dynamic Surround Vision nutzt Außenkameras, die eine weite Sicht rund um das Fahrzeug bieten und so die Navigation im Verkehr und auf überfüllten Straßen erleichtern. 
  • In kompakten Transportern stellt eine neue Smartphone-Station eine Verbindung zu einer speziellen App her, sodass das Mobiltelefon zum Bedienfeld für das Fahrzeug wird, einschließlich der Interaktion mit Lenkradtasten, was eine kostengünstige Möglichkeit zur Verbesserung des Online-Erlebnisses darstellt.
  •  In großen Transportern erstklassige Level-2-Fahrassistenzlösung durch die Kombination von adaptiver Geschwindigkeitsregelung mit Stop-and-Go-Funktion, Spurzentrierung und Stauassistent. Außerdem sorgt eine neue Generation des Verbrennungsmotors in Kombination mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe für eine verbesserte Reichweite und Leistungsfähigkeit. 
  • Voll-LED-Scheinwerfer für vorbildliche Sicht und Sicherheit in neuen Nutzfahrzeugen. 
  • Drahtlose Konnektivität, die bei der Auslieferung des Fahrzeugs aktiviert wird, sorgt dafür, dass Fahrerin und Fahrer stets informiert und Manager in Echtzeit mit ihren Flotten verbunden sind. Es ermöglicht verfügbare kostensparende Servicepakete wie vorbeugende Wartung, Eco-Drive-Coaching, EV-Routing und Lademanagement. Over-the-Air-Updates sorgen dafür, dass sich Fahrzeuge mit ihren Benutzern weiterentwickeln.

Demnachst auch ein Task-Management-Tool. Die Bereitstellung eines großen und effizienten Angebots an vernetzten Diensten für die Geschäftspartner ist eine der fünf Säulen von Stellantis Pro One. Jeder Geschäftsinhaber erwartet Service Pakete, die auf Geschäftskontinuität und Effizienz ausgerichtet sind. Flottenmanagementdienste, die als Rohdaten (Fleet Management Data Pack von Mobilisights) bereitgestellt oder in ein Service-Tool integriert werden (Preventive Maintenance und Connect Fleet von Free2move), tragen dazu bei, Ausfallzeiten und Gesamtbetriebskosten der Flotte zu reduzieren. Im zweiten Quartal bringt Stellantis das erste fahrzeuginterne und interaktive Task-Management-Tool auf den Markt, das Echtzeitkommunikation, Aufgabenzuweisung und Statusaktualisierungen zwischen dem Flottenmanager und den Fahrern vor Ort über die integrierte Infotainment-Einheit des Fahrzeugs ermöglicht. „Die Essenz der kundenorientierten Erneuerung unserer gesamten Transporterpalette besteht darin, keine Kompromisse einzugehen – in Bezug auf Reichweite, Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Konnektivität“, sagte Luca Marengo, Global Head of Product – Serial Life für die Stellantis Commercial Vehicles Business Unit.

Citroën Advanced Comfort Sitze für maximalen Komfort. Bei der neuen Generation der Citroën Nutzfahrzeuge gibt es jeweils eine 100% elektrische Version für alle drei Baureihen. So wurde der Berlingo optimiert, um den Kunden mehr Komfort, moderne Konnektivität, viele Assistenzsysteme und die Wahl aus unterschiedlichen Antriebsvarianten zu bieten. Das beste Beispiel für diese neuen Produkte ist der neue ë-Berlingo Kastenwagen. Zu den wichtigsten Neuheiten gehören daher die Citroën Advanced Comfort Sitze, die zum ersten Mal in einem leichten Nutzfahrzeug zum Einsatz kommen und für höchsten Sitzkomfort sorgen. Die erneuerte Citroën Nutzfahrzeug-Palette umfasst auch den neuen Jumpy und den neuen Jumper. Ersterer ist ein Maßstab in Sachen Vielseitigkeit mit seiner kompakten Größe, seinem unübertroffenen Komfort und seiner äußerst variablen Palette an Antriebstechnologien – vom BlueHDi-Diesel bis zum Wasserstoff-Antrieb. Und dann gibt es noch den neuen Jumper, der sich mit einer Nutzlast von bis zu zwei Tonnen als robustester Citroën etabliert hat. 

Fiat Professional: Der neue E-Ducato bietet 30% mehr Reichweite und ist damit der Beste seiner Klasse. Die Marke konzentriert sich auch auf Magic Cargo und andere innovative, geniale und zugängliche Lösungen. Eine der wichtigsten Innovationen des neuen E-Ducato ist die neue 110-Kilowattstunden-Batterie, die dem E-Ducato mit einer Reichweite von bis zu 420 km im WLTP-Zyklus eine um 30% größere Reichweite im Vergleich zum Vorgängermodell bietet. Der neue E-Ducato wurde „in house“ entwickelt und behält sein Ladevolumen von bis zu 17 m3 und seine Nutzlast von bis zu 1.500 kg. Das Modell Fiat Scudo verfügt über eine der wichtigsten Neuerungen der Baureihe: Magic Cargo, eine Lösung, die es Profis ermöglicht, die Ladefläche auf bis zu 3,67 m in der Standardversion und maximal 4,02 m in der Maxi-Version zu verlängern, was Platz für die Beladung mit sperrigen Materialien schafft und die einzigartige Vielseitigkeit des Modells unterstreicht. Und schließlich ist der neue Fiat Doblò dank ausgeklügelter und innovativer Lösungen, die das Fahren in der Stadt weniger stressig und viel sicherer machen, der ideale Partner für alle Berufstätigen. In puncto Sicherheit liegt der wichtigste Fortschritt in der Verbesserung des bahnbrechenden Magic Mirror, der jetzt mit einem neuen digitalen Rückspiegel ausgestattet ist.

Opel und Vauxhall: Jederzeit blendfreie Sicht mit adaptivem Intelli-Lux LED Matrix Licht. Opel und Vauxhall waren mit den neuen Combo Electric, Vivaro Electric und Movano Electric – präsent. Allen Modellen gemein: Sie bringen mit neuem Styling und einem weiterentwickelten Cockpit frischen Wind ins Segment der Nutzfahrzeuge. Augenfälligstes Merkmal ist dabei die einzigartige Vizor-Front. Das charakteristische Markengesicht ziert alle neuen Opel und Vauxhall-Modelle. Zudem ist der neue Combo der Erste im Kompakt-Van-Segment, der über das blendfreie Intelli-Lux LED® Matrix Licht verfügt. Die adaptive Lichttechnologie sorgt für beste Sicht bei Nacht oder schlechtem Wetter. Ein echtes Highlight bei Opel und Vauxhall Vivaro stellen die neuen Infotainment-Systeme auf Snapdragon Cockpit und Auto Connectivity Plattform-Basis von Qualcomm Technologies, Inc. dar. Sie ermöglichen unter anderem hochmoderne Grafik-, Multimedia- und Konnektivitäts-Funktionen wie Wi-Fi, Bluetooth und 4G. Zudem sind die Ablageflächen rund um Armaturentafel und Mittelkonsole nun noch großzügiger gestaltet, was das Verstauen von Dingen des täglichen Bedarfs weiter erleichtert. So fahren die Opel- und Vauxhall-Bestseller Vivaro noch moderner, praktischer und nachhaltiger vor. Gleiches gilt auch für den neuen Opel und Vauxhall Movano. 

Peugeot: Neue E-Transporter mit dem Peugeot i-Cockpit. Die Highlights der neuen Baureihe sind die 100 % elektrischen Peugeot E-Partner, Peugeot E-Expert und Peugeot E-Boxer. Das Nutzfahrzeug, das die Zukunftsvision von Peugeot für bessere Mobilität im Berufsalltag am besten verkörpert, ist der neue Peugeot E-Partner. Im Jahr 2023 führte er im europäischen BEV-LCV-Segment, das bis zum Jahr 2025 voraussichtlich ein Drittel des europäischen Transporter-Segments ausmachen wird. Mit innovativem Design und einem neu gestalteten Armaturenbrett, das eine bessere Ergonomie und Verarbeitungsqualität bietet, verfügt der neue Peugeot E-Partner über das hochentwickelte i-Cockpit, das in seinem oberen Mittelteil einen völlig neuen 10-Zoll-High-Definition-Touchscreen (25,4 cm) präsentiert. Die neueste Generation der 100% elektrischen Nutzfahrzeuge von Peugeot umfasst auch den neuen Peugeot E-Expert und den neuen Peugeot E-Boxer, die die idealen Fahrzeuge für anspruchsvolle Profis sind, die Wert auf Leistung, Sicherheit und Bewegungsfreiheit legen. Quelle: Stellantis / DMM