Stockholm setzt auf autonome Personenfähren

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wird ab Juni 2023 die weltweit erste selbstfahrende kommerzielle Passagierfähre verkehren. Das "Boot" wird rein elektrisch angetrieben. Die Metropole, in der dank hoher Citymaut das Autofahren ein kostspieliges Vergnügen geworden ist, sieht die Zukunft der Mobilität auf der Schiene und auf dem Wasser.

Stockholm verbannt inzwischen den Autoverkehr weitgehend aus der City und löst seine Verkehrsprobleme mit der Bahn einerseits und neuerdings mit innovativen autonomen Personenfähren. Foto: Torgatten AD

Die norwegische Reederei Torghatten AS wird die  Personenfähre zwischen den Stockholmer Inseln Kungsholmen und Södermalm betreiben. „Viele Großstädte weltweit haben Probleme mit dem dichten Autoverkehr und Staus, mit Kapazitätsmangel sowie Umwelt- und Luftverschmutzung. Selbstfahrende Technologie wird ein Teil der Lösung der Transportprobleme sein und sowohl dem Klima als auch den Menschen gut tun“, sagt Reidun Svarva, Chief Business Development Officer bei Torghatten. 

Die Idee autonomer Stadtfähren entstand an der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) in Trondheim. Basierend auf den Ergebnissen der Forscher wurde das Unternehmen Zeabuz gegründet, an dem Torghatten AS Miteigentümer ist. Ziel ist eine nachhaltigere urbane Mobilität. „Mit dem Betrieb auf der Wasserflächen Stockholms rücken die Stadtteile näher aneinander und bieten i.d.R. Abkürzungen der Wege“, so Svarva. Das Konzept der selbstfahrenden Fähren soll weltweit auf andere Städte mit ähnlichen Wasserumgebungen ausgedehnt werden.   

Laut der Reederei, die auf eine 150-jährige Erfahrung zurückblicken kann, ist die autonome  Schifffahrtstechnologie vielfach getestet und sicher. Vorerst soll noch ein Operator an Bord sein der dafür sorgt, dass während der Überfahrt alles reibungslos läuft. Die Fähre wird im Juni 2023 in Stockholm in Betrieb gehen. Quelle: Torgatten AS / DMM