Streiks in Frankreich

Zum Glück sind auch in Frankreich Osterferien, so dass sich zumindest für Geschäftsreisende der Streik der SNCF-Beschäftigten nicht ganz so dramatisch auswirken dürfte. Der Ausstand richtet sich laut französischen Medien gegen die geplante Bahnreform.

Im Nachbarland werden wohl zwischen 80 und 90 % aller Regional- und Fernverkehrszüge in den Bahnhöfen stehen bleiben. Das gilt auch für die TGV mit Ziel Deutschland, Belgien, Holland oder Spanien. Interessant: Das Unternehmen Thalys meldet, dass seine Verbindungen nach Deutschland weitgehend aufrecht erhalten bleiben. 

Mehr als drei Viertel der SNCF-Triebfahrzeugführer wollten sich allein heute (03. April 2018) laut ihrem Arbeitgeber an den Arbeitsniederlegungen beteiligen. Infolge dessen musste das Bahnunternehmen zahlreiche Verbindungen streichen. Beim zunächst zweitägigen Ausstand der Eisenbahner soll es nicht bleiben: Die Gewerkschaften wollen immer im Wechsel zwei Tage streiken und drei Tage arbeiten – bis Ende Juni soll es 36 Streiktage geben, sollte es nicht vorher zu einer Einigung kommen. 

Wie DMM mehr fach berichtete, schiebt die SNCF einen hohen Schuldenberg vor sich her. Um den abzubauen, will es Staatspräsident Emanuel Macron ähnlich dem Vorbild Deutschland für Konkurrenzanbieter öffnen. Die Streikbereitschaft der Bahner ist indes um so höhe, als sie sich solidarisch mit neuen KollegInnen erklärt haben, denen der bisherige Eisenbahnerstatus nicht mehr gewährt werden soll. 

Geschäftsreisende aus der D-A-CH-Region sollten sich zudem darauf vorbereiten, dass es im April auch in der Zivilluftfahrt zu Störungen kommen wird. Denn nachdem auch die französischen Pilotengewerkschaften nicht nur für heute (03. April), sondern auch für den 10. Und 11. April das Cockpitpersonal aufgerufen haben, sich nicht an den „Steuerknüppel“ zu setzen, wird es auch da Probleme geben. Die Piloten wollen 6 % mehr Gehalt, die Fluggesellschaft entgegnet, sie kann ein solches Plus nicht verkraften, weil es  die Wachstumspläne der Gesellschaft gefährden würde. Quelle: SNCF / AF / DMM