Tesla: Elektroautos plus günstiger Strom auch fürs Haus

In Deutschland zahlen die Kunden im Schnitt den fünffachen Strompreis als in den anderen europäischen Ländern verlangt wird. Und das Zehnfache im Vergleich zum Nordwesten der USA. Genau dort sitzt Tesla, in Palo Alto im kalifornischen Santa Clara Valley, 50 km südlich von San Francisco. Tesla baut nicht nur die modernsten Elektroautos der Welt, sondern auch Stromspeicher und Photovoltaikanlagen. Ziel Teslas ist nach eigenen Angaben „die Beschleunigung des Übergangs zu nachhaltiger Energie“. Neuerdings jagt Tesla nicht nur der deutschen Autobranche Angst ein, sondern auch den verwöhnten deutschen Energiekonzernen.

Während die deutschen Autokonzerne jahrelang Tesla nur belächelt haben, sitzt ihnen jetzt die Angst im Nacken, zumal Tesla aktuell eine Gigafactory nahe Berlin baut, wo jährlich etwa ½ Mio. Model Y und Model 3 vom Band laufen sollen. Seit einigen Wochen sind auch die verwöhnten deutschen Stromanbieter alarmiert, die sie mit ihren Stromkosten dank tatkräftiger Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums dumm und dämlich verdienen. Tesla hat nämlich eine Online-Umfrage auch unter deutschen Kunden gestartet und sie gefragt, ob sie neben dem Elektroauto und den dazu angebotenen Solaranlagen und Heimspeichern auch Interesse an einem „speziell entwickelten Tesla Stromtarif“ hätten: „Wenn Tesla Ihnen heute ein komplettes ,Energiepaket‘ anbieten könnte (einschließlich Photovoltaikanlage, Heimspeicher, Lademöglichkeit für Ihr Elektroauto und 100 %  erneuerbare Energieversorgung), würden Sie gerne mehr erfahren?“ Tesla fragt seine Kunden auch, was sie ermutigen würde, von Ihrem bestehenden Energieversorger zu wechseln.

Der bundesweit dominante Stromanbieter ist Eon. Mit der Übernahme von Innogy und aktuell 14 Mio. Kunden in Deutschland (von insgesamt rund 40 Mio.) liegt Eon deutlich vor den anderen großen Konzernen EnBW und Vattenfall mit jeweils unter 5 Mio. Kunden. Doch selbst die schiere Größe Eons würde nicht ausreichen, um tesla auch nur annähernd Paroli bieten zu können. Nicht umsonst sorgt sich das Management von Eon, dass der vielfach wertvollere neue US-amerikanische Konzern Tesla in den bundesdeutschen Strommarkt eintreten könnte. Langfristig würde Tesla zwar eine Kundenbasis von ½ Mio. Kunden brauchen, um erfolgreich zu sein. Jedoch ist es bei Tesla anders als bei viele kleineren deutschen Stromanbietern: Tesla hat das nötige „Kleingeld“ auch für eine länger Durststrecke, um in einem möglichen Preiskampf mitzumischen. Und wenn es drauf ankommt, könnte Tesla selbst Eon in die Tasche stecken, so Stimmen aus Palo Alto.

Volkswagen hat den Einstieg in den deutschen Strommarkt schon gestartet. Ende 2019 hatten die Wolfsburger eine eigene Tochtergesellschaft für Energieangebote und Ladelösungen mit der Marke Elli (Electric life) ins Leben gerufen. Die Kunden, die wechseln,  erhalten Strom aus 100 % erneuerbaren Energien für Ihr Zuhause und Ihr Elektrofahrzeug aus einer der Konzernmarken, „einfach, günstig und nachhaltig, regelmäßig zertifiziert vom TÜV Nord“, so VW. Quelle: Tesla / VW / DMM