Tesla muss Produktion in Grünheide vorübergehend einstellen

Tesla stoppt vom 29. Januar bis 11. Februar 2024 die Produktion seiner E-Autos in Grünheide nahe Berlin, weil Akkus vom chinesischen Lieferanten und Konkurrenten BYD wegen der Huthi-Angriffe im Roten Meer zu spät ankommen. Das Transportproblem über das Rote Meer und den Suezkanal dürfte auch deutsche Hersteller treffen und überhaupt die gesamte Industrie. Von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) kommen schon jetzt Alarmsignale.

 

In der US-Heimat Hat Tesla keine Probleme . Dort fertigt Tesla seine Batterien selbst. Ursprünglich war auch geplant, in Grünheide eine eigene Zellfertigung aufzubauen, doch diese Pläne hatte Tesla zurückgestellt. Fad Tesla-Management konnte natürlich nicht ahnen, dass es im Roten Meer zu Angriffen auf westliche Fracht- und Tankschiffe kommt und hatte auf eine eigene Batteriezellfertigung in Deutschland verzichtet. Nun leidet der E-Pionier darunter, dass er seine Akkus für die Fertigung in Europa immer noch aus China bezieht. Wie das Unternehmen mitteilt, muss es wegen der Lieferprobleme – als Folge der Huthi-Attacken im Roten Meer nehmen mittlerweile die meisten Frachter und Tankschiffe mit benötigten Teilen aber auch mit Öl als Alternativroute einen weiten Umweg um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung herum. Das sorgt für eine Lücke in der Lieferkette – die Produktion in der Gigafabrik Grünheide, wo Model 3 und Y entstehen, bis einschließlich 11. Februar stoppen. Vom 12. Februar an werde die Produktion wieder voll aufgenommen, schreibt Tesla.

Üblicherweise nehmen nahezu alle Transporte von Asien nach Europa den kurzen Seeweg durch den Suezkanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi-Rebellen im Jemen, unterstützt vom Iran und Russland, immer wieder westliche Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Bisher gab es 27 Angriffe auf internationale Handelsschiffe. Große Reedereien meiden seit einigen Wochen die wichtige aber gefährliche Handelsroute. 
Die Attacken im Roten Meer könnten generell die Konjunktur bremsen, da über den Weg auch Öltransporte laufen. Die USA und Großbritannien griffen in der Nacht zu Freitag deswegen Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen an.

Folgen für die gesamte deutsche Wirtschaft. Die Spannungen am Roten Meer machen sich auch bei der deutschen Industrie bemerkbar: Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt wegen der Attacken auf die Schifffahrt im Roten Meer vor Engpässen in den Lieferketten. Durch das Rote Meer und den Suezkanal gehen große Teile des europäisch-asiatischen Handels, sodass wichtige Vorprodukte für die deutsche Industrie aktuell nicht rechtzeitig ankommen. Längere Lieferzeiten und steigende Transportkosten in Form höherer Frachtraten sowie zunehmende Versicherungskosten hätten bereits negative Folgen für die deutsche Wirtschaft. Quelle: Tesla / DIHK / DMM