100 Tage vor dem Ende seiner Amtszeit kann SNCF-Chef Guillaume Pepy noch einmal lächeln. „Seine“ Züge waren voller als im Vorjahr. Statt eines vorhergesagten Wachstums von 3 bis 4 % für alle TGV und Intercités, waren 7 % oder 26 Mio. Passagiere mehr in den zwei Monaten Juli und August unterwegs. Die Vorhersage für das Jahr 2019 liegt bei 17 Mio. Reisenden gegenüber 11 Mio. in 2018. Ein Erfolg, der offensichtlich auf das System der Billig-TGV Ouigo zurückzuführen ist, die in den beiden Sommermonaten 3,4 Mio. Passagiere beförderten.
Dank neuer Preispolitik ist es zudem gelungen, Air France & Co. Marktanteile abzunehmen. . Guillaume Pepy vermutet dahinter einen "Flugscham"-Effekt. Unter den französischen Reisenden ist immer öfter zu hören, dass sie zur Rettung des Planeten bei Inlandsverbindungen künftig die Schiene bevorzugen wollen. Auch bei Fahrten über der „Mehdorn-Grenze“ von 4 Stunden erhält der Zug immer mehr Vorrang vor dem Flugzeug, so zwischen Paris und Perpignan oder auf der Relation Paris - Toulon. Und auch auf der Rennstrecke von Paris nach Nizza gelingt es der SNCF, den Flugzeugen von Air France und EasyJet starke Konkurrenz zu machen. Die vier bei Geschäftsreisenden und privaten Kunden beliebtesten französischen Reiseziele sind Bordeaux, Avignon, Marseille und Lyon. Ab Paris sind die TGV generell schneller als der Flieger.
Die Amtszeit von Guillaume Pepy (61) endet am 31. Dezember 2019. Der Manager leitet seit nunmehr elf Jahren den Bahnkonzern. Seitdem er im Frühjahr offiziell angekündigt hat, dass er nicht mehr antreten will, wird über die Nachfolge geredet. Unter den internen Konkurrenten werden die Namen Alain Krakovitch, Direktor des Regionalnetzes Transilien, Rachel Picard, Generaldirektorin von Voyages SNCF, Alain Picard, Generaldirektor von SNCF Logistics oder Patrick Jeantet, PDG von SNCF Réseau, genannt.
Von außerhalb kursieren Namen wie Verteidigungsministerin Florence Parly (ehemals SNCF), Umweltministerin Élisabeth Borne, der Delegierte der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris, Jean Castex, bis hin zum Bankmanager François Villeroy de Galhau. Quelle BVM TV / Lokreport / DMM
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