Vorgezogene Neuzulassungen Im Dezember 2022 fehlen in Q1 2023

Erneut erwies sich der Relevante Flottenmarkt als Garant für Wachstum. Mit +50,7 % war dieser Neuzulassungskanal im Dezember 2022 stärker als der Privatmarkt mit +32,8 %. Noch stärker allerdings wuchsen die Zulassungen der Vermieter mit +85,6 %, die weiterhin damit beschäftigt sind ihre Flotten aufzustocken. Der Fahrzeughandel legte ebenfalls um +28,6 % zu, während der Fahrzeugbau als einziger Kanal nachgab (-28,8 %).

Für die sehr guten Zahlen zum Ende des Jahres sind vor allem Vorzieheffekte verantwortlich. Durch die Reduzierung des Umweltbonus von 6.000 auf 4.500 Euro Bundesanteil für Elektroautos und den Wegfall der Prämie für Plug-In Hybride gaben die Hersteller alles, um ihre Steckerfahrzeuge noch 2022 zum Kunden zu bringen. 

BEVs und PHEVs kamen zusammen auf einen Rekord-Marktanteil von jeweils 33,2 % und 22,2 %.  Somit liegen beide Antriebsarten zusammen bei über 55,4 %. Betrachtet man das Gesamtjahr, so kommt man im Schnitt auf Marktanteile von 16,9 % für BEVs und 13,2 % für PHEV. 

Im Privatmarkt war der Anteil von BEVs mit 44,3 % besonders hoch, während PHEVs ein wenig schwächelten (16,2 Prozent). Umgekehrt sah es im Relevanten Flottenmarkt aus. Dort erreichten die elektrifizierten Verbrenner mit 26,0 % nahezu den gleichen Anteil wie den der vollelektrischen Fahrzeuge (30,4 %). 

Rekordmarktwerte für Elektro bedeuten meist zugleich Tiefstwerte für Verbrenner. Sowohl Benziner als auch Diesel (beide inkl. Hybride) sahen im Dezember ihren historisch geringsten Marktanteil. Zusammen kamen beide auf lediglich 44,2 %.  

Durch die Änderungen in der Förderung von elektrifizierten Fahrzeugen ergaben sich aufgeblähte Zulassungszahlen für den letzten Monat des Jahres. Vergleicht man die Dezember Zahlen 2022 mit dem Dezember Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre (2016-2019) so kommt man auf eine Steigerung von 52 % im Flottenmarkt und 28 % im Privatmarkt. Wenn man sich allerdings die kumulierten Jahreswerte anschaut, so kommt man lediglich auf +1 % und sogar -22 % für die beiden Kanäle im Vergleich zu 2016 bis 2019. 

Betrachtet man sich die Höhe der Sondereffekte nach Kanälen, so fällt auf, dass sie besonders im Flottenmarkt aber auch im Privatmarkt viele außerplanmäßige Zulassungen vorkamen. Dies passt auch zu den verzerrten Zahlen im Vergleich zu historischen Mittelwerten. Bei Flotten schätzt Dataforce 14.599 und im Privatmarkt 19.098 Sonderzulassungen. Die vorgezogenen Zulassungen von elektrifizierten Fahrzeugen werden aller Voraussicht nach im ersten Quartal 2023 fehlen.

Die leichten Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities konnten im Dezember genauso wie der Pkw-Markt zulegen. Dabei bedeuteten 41.428 Neuzulassungen ein Plus von 20,4 % gegenüber Dezember 2021. Im Gegensatz zum Pkw-Markt schafften es die Transporter allerdings nicht das Jahr positiv abzuschließen. Kumuliert ergab sich für 2022 ein Minus von -9,1 %. Quelle: Dataforce / DMM