VW T-Cross – Polo in Hochform

Kompakte Crossover sind ein wichtiger Eckpfeiler im Portfolio von Volkswagen. Nach dem auf dem Golf basierenden T-Roc folgt nun das Polo-SUV T-Cross, optisch ebenso toll gelungen wie der etwas größere Bruder. Gut möglich, dass der „Polo in Hochform“, dem kleineren Namensvetter einige der Kunden wegnehmen wird; denn er bietet bei nur knapp 600 Euro Mehrpreis mehr als nur SUV-Feeling.

 

VW's T-Cross, ein SUV auf Polo-Basis, ist durchaus auch für gewerbliche Kunden eine hoch interessante Alternative. Foto: Bernd Scheffel

Im gewerblichen Segment dürfte der T-Cross keine Probleme bekommen; denn es gibt ihn ausschließlich als Fronttriebler, was keiner Carpolicy zuwider läuft. Das Kleinwagen-Fahrzeug im A0-SUV-Segment bietet viele Individualisierungsmöglichkeiten und bleibt preislich relativ tief positioniert. Allradversion ist nicht und Hochleistungsvariante à la GTI oder R auch nicht.

Exterieur. Auf der MQB-A0-Plattform ist das Polo-SUV 4,11 m kurz, nur 5,4 cm länger als der Polo aber viel kompakter als T-Roc und Tiguan. Der Radstand von 2,56 m ist mit dem des Polo identisch, in der Höhe freilich überragt der T-Cross den Polo um 11 cm. Insgesamt sitzt man rund 10 cm höher als im Polo. Die Bodenfreiheit liegt bei 19 cm. Durch das Plus an Höhe sind natürlich die Türen sehr viel größer und die Glasflächen auch. Die im Vergleich zum Polo größeren Türen erleichtern auch das Ein- und Aussteigen ungemein.

Ganz besonders gefällt uns das sehr eigenständige Heck; denn zum einen verfügt es über serienmäßige LED-Rückleuchten, eingerahmt von einer schwarzen Blende, die wiederum durch ein Reflektorband miteinander verbunden sind. Wird der T-Cross von einem nachfolgenden Fahrzeug angestrahlt, glaubt man, das Rückleuchtenband würde selbst leuchten. Mittig ab Werk ist der T-Cross-Schriftzug.

Zum Marktstart im April 2019 können die Kunden unter drei Ausstattungsvarianten (Basis, Life und Style) und vier Antriebe wählen: Den erstaunlich laufruhigen 1,0 l Dreizylinder mit 95 bzw. 115 PS; erstere hat eine 5-Gang-Handschaltung (warum keine 6 Gänge?), die stärkere hat die 6-Gang-Schaltung bzw. gegen Mehrpreis eine 7-Gang-DSG.

Interieur. Der Innenraum ist außerordentlich wohnlich gestaltet; und das Raumgefühl entspricht beinahe dem der größeren Geschwister. Selbst im Fond haben großgewachsene Personen bequem Platz.

Der moderne „Arbeitsplatz“ ist VW-typisch sehr übersichtlich. Die Bedienung ist logisch, vieles lässt sich über das Multifunktionslenkrad steuern. Insgesamt aber erscheint uns die Vielzahl an Bedienknöpfen ziemlich happig. Für unseren Geschmack etwas arg tief angeordnet ist die Bedienung der Klimaanlage, die, was soll das?, extra kostet. Dass der T-Cross vielfahrertauglich dank ergonomisch ausgerichteter Sitzmöbel ist, erfreut uns sehr. Die Sitze sind sehr komfortabel, die Stoffbezüge atmungsaktiv. Lederbezüge gibt es nicht, dafür neben attraktiven Stoffbezügen einen Mix aus Alcantara und Kunstleder.

Dank der erhöhten Sitzposition – Fahrer und Beifahrer sitzen 59,7 cm über der Fahrbahn, die Fondpassagiere 65,2 cm – und der guten Rundumsicht genießen die Insassen eine überlegene Aussicht. Der Innenraum ist großzügig geschnitten und vermittelt das Gefühl, in einem größeren Fahrzeug zu sitzen. Zudem lässt er sich höchst flexibel, blitzschnell und denkbar einfach an die unterschiedlichsten Anforderungen anpassen. Das beginnt mit der um 14 cm verschiebbaren Rücksitzbank, die je nach Wunsch den Fußraum für die Passagiere der zweiten Reihe oder das Gepäckraumvolumen vergrößert. Die Flexibilität wird fortgesetzt mit einer Rücksitzlehne, die im Verhältnis 60:40 geteilt und teilweise oder komplett umgeklappt werden kann, und endet mit einer optional umklappbaren Beifahrersitzlehne. Was wir empfehlen ist auf jeden Fall das digitale Cockpit. Leider aufpreispflichtig. Was uns stört, ist das Hartplastik auf dem Armaturenbrett sowie an den Türtafeln.

Je nach Sitzkonfiguration steht ein Stauraum zwischen 385 und 455 Liter zur Verfügung. Wird die Rückbank umgeklappt und der T-Cross dachhoch bis hinter die Lehnen der Vordersitze beladen, steigt das Volumen auf 1.281 Liter.

Tolle Fahreigenschaften. Dass man sich m T-Cross fast wie in einem großen SUV vorkommt, vereinfacht wohl die Entscheidung pro T-Cross statt Polo. Typisch VW ist das absolut sichere Fahrgefühl. Die Lenkung arbeitet exakt, die Abstimmung von Federung und Dämpfung ist sehr ausgewogen. Ob es eine Allradversion geben wird, im Moment sieht es nicht danach aus. Da muss man dann zum T-Roc greifen.

Motorisierung. Das kleinste Volkswagen SUV startet mit zwei kompakten Dreizylinder-Benzinmotoren. Im T-Cross gibt es den 1,0-Liter-Motor in den Leistungsstufen 70 kW / 95 PS und 85 kW / 115 PS. Bald darauf folgt ein 1,5 l TSI mit 110 kW und DSG sowie ein 1,6 TDI mit 70 kW) 95 PS), und 250 Nm.

Individualisierung. Der T-Cross kann durch optionale Sonderausstattung und mehrere attraktive Pakete in hohem Maße individualisiert und aufgewertet werden. Bereits in der Basisversion sind Bordcomputer, Radio, variable Rücksitzbank, höhenverstellbarer Fahrersitz, Speed Limiter und Fußgängerschutz an Bord. Die nächsthöhere Ausstattungsvariante Life bietet zusätzlich zum Beispiel ein Multifunktionslenkrad, die Park Distance Control vorn und hinten, eine Klimaanlage, einen höhenverstellbaren Beifahrersitz, eine praktische Schublade unter dem Beifahrersitz und 16 Zoll große Leichtmetallfelgen. Die dritte Ausstattungslinie Style beinhaltet außerdem LED-Hauptscheinwerfer, Multifunktions-Lederlenkrad, Sport/ Komfortsitze vorn, Ambientebeleuchtung, Climatronic und Leichtmetallfelgen in 17-Zoll-Größe. In Verbindung mit den Ausstattungslinien Life und Style bietet Volkswagen auch Designpakete an. Diese beinhalten unter anderem Sitzbezüge aus dem exklusiven Stoff „Diag Neutral“, „Diag Orange“ oder „Diag Türkis“. Zusätzlich stehen für diese beiden Ausstattungslinien auch R-Pakete für Exterieur und Interieur zur Wahl.

Vernetzung. Für beste Vernetzung und ausreichend Energie der Smartphones sorgen bis zu vier USB-Anschlüsse und das induktive Wireless Charging. Das schlüssellose Schließ- und Startsystem „Keyless Access“ (optional) macht den Zugang zum Automobil komfortabler. Der auf Wunsch erhältliche Fernlichtassistent „Light Assist“ schaltet das Fernlicht selbsttätig an und wieder ab, sobald Gegenverkehr naht. Ein Highlight ist auch das optionale Soundsystem der US-Marke Beats mit 300 Watt starkem 8-Kanalverstärker sowie einem separaten Subwoofer im Kofferraum.

Viele Helferlein. Das kleinste VW-SAUV bringt von Haus aus und optional alle wesentlichen Assistenzsysteme, wie man sie heute erwartet. Als persönlicher Fahrzeugassistent dienst die App Volkswagen Connect. Sie vernetzt Fahrer und Auto und informiert auf Wunsch über den Fahrzeugzustand, die Fahrten und die Fahrweise. Dafür sind nur drei Dinge notwendig: ein Smartphone, die App Volkswagen Connect – kostenlos im App-Store und bei Google Play herunterzuladen – und der T-Cross mit dem serienmäßig mitgelieferten VW Connect DataPlug. App und DataPlug werden per Bluetooth verbunden. Absolute Datebnsicherheit ist aut VW durch End-to-Endverschlüsselung  gegeben. Volkswagen Connect bietet viele clevere Tools, die wichtige Informationen liefern, Hilfe holen oder einfach Unterhaltung bieten.

„Mein Volkswagen“ informiert über den Zustand des Fahrzeugs – z.B. über Kilometer- und Tankfüllstand, über anstehende Serviceintervalle, aktuelle Warn- oder Kontrollmeldungen samt Reaktionsvorschläge. Werden die Reifendaten eingegeben, informiert das System über einen notwendigen Wechsel der Pneus.

Die Fahrtenhistorie umfasst ein Fahrtenbuch und den Tankmonitor. Digital werden alle Fahrten inklusive Parameter wie Dauer, Strecke, Kraftstoff-kosten und mehr aufgezeichnet und auf Wunsch in privat oder geschäftlich geteilt. Die Funktion liefert Statistiken, anhand derer sich z.B. der Fahrstil ausrichten lässt. Noch in diesem Frühjahr 2019 werden zuerst testweise weitere Services wie WE Park und We Experience in die App integriert. Außerdem wird es Versicherungsangebote wie KurzZeitVersicherung geben, bei der zusätzliche Fahrer auf den Tag  genau mitversichert werden können. Die App wird permanent weiterentwickelt und um neue Dienste und Funktionen erweitert. Quelle: DMM / Volkswagen