Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen LNVG investiert für die innovativen Wasserstoff betriebenen Züge rund 81 Mio. Euro. Als einer der führenden Schienenfahrzeugproduzenten in Europa wird Alstom die Brennstoffzellenzüge für die LNVG nicht nur in Niedersachen an seinem Standort Salzgitter produzieren, sondern für einen Zeitraum von 30 Jahren auch die Instandhaltung der Fahrzeuge und die Energieversorgung sicherstellen. Das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde wird für die Serienzüge eine Wasserstofftankstelle in der Nähe des Bahnhofs Bremervörde errichten und betreiben.
„Unsere beiden Vorserienzüge des Coradia iLint haben in den vergangenen eineinhalb Jahren bewiesen, dass Brennstoffzellentechnologie im täglichen Fahrgastbetrieb erfolgreich eingesetzt werden kann. Damit sind wir ein wichtiger Impulsgeber auf dem Weg zur emissionsfreien und nachhaltigen Mobilität im Schienenverkehr“ sagt Dr. Jörg Nikutta, Sprecher der Geschäftsführung von Alstom in Deutschland und Österreich.
„Wir sind stolz, dass wir als erstes Eisenbahnunternehmen weltweit die ersten beiden Brennstoffzellenzüge im Weser-Elbe-Netz zum Einsatz bringen durften“, sagt Andreas Wagner, Geschäftsbereichsleiter SPNV und Prokurist der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb). „Unsere Fahrgäste waren von Beginn an sehr neugierig auf die Züge mit der neuen Antriebstechnologie. Neben der sehr geringen Geräuschbelastung kann der Wasserstoffzug insbesondere in Zeiten des Klimawandels mit seiner Emissionsfreiheit punkten. Für unsere Lokführer stellte der Betrieb der Coradia iLint eine ganz besondere Motivation dar.“
Carmen Schwabl, Geschäftsführerin LNVG: „Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Probebetrieb sind die Voraussetzungen für einen Dauerbetrieb der Wasserstoffzüge ab 2022 erfüllt. Die LNVG trägt damit zu einer Umsetzung von nachhaltigen, innovativen und ökologischen Mobilitätslösungen insbesondere im ländlichen Raum bei.“
Das Bundesverkehrsministerium unterstützt „den Leuchtturm der modernen Mobilität“: den Wasserstoffzug in Bremervörde. Denn dieses Projekt ist ein Aushängeschild für die Mobilität der Zukunft, heißt es im Bundesverkehrsministerium. Wasserstoff ist eine echte emissionsarme und effiziente Alternative zum Diesel. Insbesondere auf Nebenstrecken, an denen Oberleitungen unwirtschaftlich oder noch nicht vorhanden sind, können diese Züge sauber und umweltfreundlich unterwegs sein.
Der Coradia iLint ist weltweit der erste Personenzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben wird, die elektrische Energie für den Antrieb erzeugt. Dieser komplett emissionsfreie Zug ist geräuscharm und gibt lediglich Wasserdampf und Kondenswasser ab. Der Coradia iLint zeichnet sich durch mehrere verschiedene Innovationen aus: saubere Energieumwandlung, flexible Energiespeicherung in Batterien sowie intelligentes Management von Antriebskraft und verfügbarer Energie. Gezielt entwickelt für den Einsatz auf nichtelektrifizierten Strecken, ermöglicht er einen sauberen, nachhaltigen Zugbetrieb unter Beibehaltung einer hohen Leistung. Quelle: Alstom / DMM