Zuversichtliche Lufthansa

Für die kommenden Monate ist das geplante Flugpensum der Lufthansa eng mit den Drehkreuzen Frankfurt und München abgestimmt. Mehr Personal und geringerer Zeitdruck am Boden sollen Abfertigungsstaus im kommenden Sommer vermeiden.

Lufthansa gibt sich ziemlich optimistisch für den Sommer und Winter 2023. Foto: LH

Der Chaossommer 2022 soll sich nicht wiederholen. "Zusammen mit unseren Partnern haben wir einen Flugplan erarbeitet, den wir auch darstellen können", zeigte Lufthansa-Bereichsvorstand Jens Ritter am Mittwoch in München Zuversicht. Der Konzern hat laut Ritter seine Hausaufgaben gemacht. Die Osterreisewelle bezeichnete der Manager als "Lackmustest" für den Sommer. In Frankfurt lag die Pünktlichkeit über die Osterfeiertage und -ferien bei rund 66 %, so Ritter, und in München sogar bei 78 %. 

Durch Neueinstellungen und optimierte Prozesse will Lufthansa "eine deutlich höhere Pünktlichkeit" als im Vorsommer erzielen. Seit September 2022 hat Lufthansa Airlines dafür bereits 1.400 neue Mitarbeitende in Frankfurt und München eingestellt - und parallel die Personalentwicklung bei den Flughäfen abgefragt. "Es reicht nicht, nur die eigenen Zahnräder zu ölen, wenn es an anderer Stelle knirscht", sagte Ritter.

Bei Kurzstreckenflügen plant Lufthansa mit "deutlich" verlängerten Turnaround-Zeiten. A321 werden in Frankfurt über Bug- und Hecktüren geboardet. In München halten Lufthansa und der Flughafen ein gemeinsames Springerteam aus Boardingpersonal, Rampagenten und Brückenfahrern vor, das bei "kritischen Flügen" schnell eingreifen kann.

An nicht selbst verschuldeten Flugausfallkosten will Lufthansa eine Diskussion anstoßen. "Die Luftfahrt ist nur so gut, wie das schwächste Glied in der Kette", sagte Ritter. "Aber wir Airlines sind trotzdem diejenigen, die alle Kosten zu tragen haben. Das muss sich in Zukunft ändern." 2022 fielen bei Lufthansa rund 300 Mio. Euro für Passagierentschädigungen und Ersatzleistungen wie Hotelübernachtungen an.

Optimistisch gibt sich der Carrier auch in Bezug auf den nächsten Winterflugplan. Da nämlich werden mit A380 ab München bedeutende Langstreckenziele angesteuert. Bereits ab dem 5. Oktober fliegt die Airline wieder täglich mit dem Doppelstöcker die kalifornische Metropole Los Angeles an. Kurz vor Beginn des Winterflugplans am 28. Oktober 2023 startet ein LH A380 täglich von München aus in die thailändische Hauptstadt Bangkok und erweitert damit das Sitzplatzangebot im Vergleich zur A350 um fast 75 %. Lufthansa bietet auf dieser Verbindung ein größeres Premiumangebot an als je zuvor: Die A380 hat 8 Plätze in der First Class, 78 Plätze in der Business Class sowie 52 Plätze in der Premium Economy.

Überhaut steht der Subkontinent im Fokus des Kranichs. So ist Bangalore neues Ziel ab der bayerischen Landeshauptstadt. Neben Delhi und Bombay soll Bangalore mit A350-900 angeflogen werden. Und nach längerer Pause wird auch Hyderabad, ein Zentrum der Pharma- und Hightech-Industrie, wieder in den Flugplan ab Frankfurt aufgenommen. Quelle: Lufthansa / DMM